Wort zum Sonntag: Kritik an Vergabe der Fußball-WM

Pfarrer Alfred Buß kritisiert in der ARD-Fernsehsendung Das Wort zum Sonntag die Vergabe der Fußball-WM nach Brasilien 2014 und Katar 2022. Die Sportveranstaltungen dienten nur den Reichen, während es den Armen am Notwendigen fehle. Dies widerspreche der in Bibel und Grundgesetz festgehaltenen Menschenwürde.
Von PRO

Fußball sei die schönste Nebensache der Welt, doch zunehmend regiere Geld den Fußball, sagt Buß laut Redemanuskript, das pro vorliegt. „Selbst im sonst fußballverrückten Brasilien gären Protest und Wut. Die große Mehrheit ist bitterarm. Sie will keine gigantischen Glitzerbauten für die WM und Olympia. Brasilien braucht Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, intakte Verkehrsmittel.“

Der evangelische Pfarrer aus Unna, der nach eigenen Angaben früher selber als Torwart spielte, tadelt auch die Vergabe der Fußball-WM in den Wüstenstaat Katar. „Noch ist unklar, ob das überhaupt geht – Fußball im Sommer bei 50° C. In der Gluthitze schuften unzählige Menschen aus Asien und bauen dafür unter menschenunwürdigen Bedingungen. 44 Nepalesen sollen dabei schon umgekommen sein.“

Menschenunwürdige Bedingungen herrschten aber auch in Europa, sagt der 66-Jährige mit Blick auf die Flüchtlinge, die vor Lampedusa ertranken. „Die einen sind reich. Die anderen haben nichts. Auch keine Rechte. Nicht einmal das Recht auf Leben.“

Angesichts dieser Lage sei es Zeit, daran zu erinnern, dass jedem Menschen die gleiche Würde zukomme. Die Bibel spreche vom Menschen als Ebenbild Gottes und damit von dessen „Anrecht auf Leben und Achtung“. Das Grundgesetz schreibe die Würde des Menschen als „unanstastbar“ fest. Buß fodert: „‚Weiter so‘ geht gar nicht. Weder in der Flüchtlingspolitik noch beim Fußball in Katar.“

Das Erste, Das Wort zum Sonntag, Samstag, 12. Oktober 2013, 23.35 Uhr

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