„World Vision“: Seit 30 Jahren Patenschaften

Wolfgang Niedecken, Marc Bator, Judy Bailey: Mit prominenter Unterstützung hat die Kinderhilfsorganisation "World Vision Deutschland" am Donnerstag in Frankfurt am Main ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Seit 1979 unterstützt der Verein mit Patenschaften Kinder in Entwicklungsländern – und auch für die Zukunft hat das Hilfswerk noch einiges vor.
Von PRO

"Wir sind da, auch wenn die Kameras der Presse schon ausgeschaltet sind", sagte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, am Donnerstag in Frankfurt. "Seit 30 Jahren dürfen wir mit Hilfe von vielen Patinnen und Paten in Deutschland Kindern und ihren Familien in den ärmsten Regionen der Welt helfen." Gegenwärtig förderten rund 150.000 Paten Kinder in World Vision-Projekten.

Von dieser Hilfe des christlichen Hilfswerkes profitierten ganze Regionen, in denen die Familien leben. Diese Veränderung sei auch das Ziel der Arbeit von Mitarbeitern des Hilfswerkes vor Ort. "War es zunächst nur das Kind und seine Familie, das durch eine Patenschaft unterstützt wurde, stellten wir schnell fast, dass auch das Dorf sich verändern muss, damit nachhaltige Hilfe greifen kann." Zudem müsse die Region, in der ein Kind lebt, verändert werden. "Es war sinnvoller, eine Schule für eine ganze Region zu bauen, als viele Schulen für viele Dörfer." Bei aller Unterstützung bleibe es in den Projekten das Ziel der Mitarbeiter, sich nach etwa 15 Jahren zurückzuziehen, damit die Menschen vor Ort eigenständig leben und arbeiten könnten.

Maßnahmen gegen Kindersterblichkeit

Aktuell engagiert sich "World Vision" in einer weltweiten Kampagne, die in Entwicklungsländern insbesondere die hohe Kindersterblichkeit bekämpfen will. "Es sterben jedes Jahr immer noch 9 Millionen Kinder an Krankheiten, die leicht behandelbar wären, wie masern oder Durchfall", sagte Waffenschmidt. Insbesondere Babys und Kleinkinder seien mangel- oder fehlernährt und so für Krankheiten anfällig. Täglich sterben mehr als 24.000 Kinder an Krankheiten, die leicht behandelbar seien. In den kommenden fünf Jahren will World Vision daher die Kinder- aber auch Müttersterblichkeit erheblich reduzieren. Mit der Kampagne "Gesunde Kinder weltweit", die international unter dem Titel "Child Health Now" durchgeführt wird, sollen auch Politiker in Deutschland daran erinnert werden, Gelder für die Armen zur Verfügung zu stellen, so Geschäftsführer Waffenschmidt.

Unterstützt wird die Organisation dabei von zahlreichen Prominenten, etwa dem "BAP"-Sänger Wolfgang Niedecken. Er unterstützt insbesondere ein Projekt in Uganda, bei dem ehemalige Kindersoldaten betreut werden. Niedecken und dessen Freund Manfred Hell, Vorstandsvorsitzender der Firma Jack Wolfskin, fördern die schulische und berufliche Ausbildung von Jungen und Mädchen, die als Kinder in Bürgerkriegen kämpfen mussten.

Neben Niedecken gratulierte auf der Geburtstagsgala zum 30-jährigen Bestehen der Hilfsorganisation auch "Tagesschau"-Sprecher Marc Bator. Er ist seit August dieses Jahres als "Botschafter" von World Vision tätig. Außerdem ist Bator Mitglied im Kuratorium von World Vision, in dem sich weitere prominente Unterstützer wie der "Oscar"-Preisträger Volker Schlöndorff, die ARD-Börsen-Talkerin Anja Kohl oder der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, engagieren.

Weltweit engagiert sich World Vision Deutschland nach eigenen Angaben derzeit in 253 Hilfsprojekten in 49 Ländern. Mit Patenschaften werden etwa die Ernährungssicherung, Trinkwasser und Hygiene, HIV/AIDS-Aufklärung und Gesundheit, Kinderrechte und Bildung gefördert.

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