Der Theologe Rainer Maria Kardinal Woelki wirbt für eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Positionen der Alternative für Deutschland (AfD). Im Interview des Handelsblattes verdeutlicht er am Freitag, dass AfD-Politiker wie Alexander Gauland kein Maßstab für gesellschaftliches Empfinden sind. Gerade Fußball führe Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe oder Religion zusammen, sagt Woelki und wendet sich damit gegen Gaulands umstrittene Äußerung, der einen Menschen wie Jerome Boateng nicht als Nachbarn haben möchte.
Die Gesellschaft müsse zudem mit Nachdruck widersprechen, wenn Religion extremistisch missbraucht werde, fordert Woelki weiter. Stattdessen seien Respekt, Gastfreundschaft und ehrliches Interesse an den Mitmenschen das Mittel der Wahl. Im Zuge zunehmender Säkularisierung gehe es nicht darum, sich voneinander abzugrenzen, sondern das Gemeinwohl aufzubauen und zu stabilisieren.