WM: Christen feiern mit Theo Zwanziger

Christen und Fans des runden Leders haben am Sonntag in Berlin mit einem Gottesdienst den Auftakt der Frauenfußball-WM gefeiert. Zu Gast war neben Bundespräsident Christian Wulff und Innenminister Hans-Peter Friedrich auch DFB-Präsident Theo Zwanziger, der im Rahmen der ökumenischen Veranstaltung sogar einen Psalm vorlas.

Von PRO

"Loben wir Gott in der Art und Weise, wie wir uns über die Fußball-WM freuen", forderte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Berliner Kurfürstendamm. Das Thema der kommenden Tage laut "Freude" und zwar über die WM und darüber, dass der Frauenfußball endlich die "Anerkennung bekommt, die er verdient". Bei allem Frohsinn räumte Schneider dann aber doch noch mit einer Sache auf: "Den Fußballgott selber gibt es sowieso nicht!"

"Wahrheit liegt nicht auf dem Rasen"

Die geschichtsträchtige Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche war am Sonntag so voll, dass zahlreiche Fußballfreunde gar vor den Toren des Gotteshauses warten mussten. Ein Grund mag die Teilnahme des Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Theo Zwanziger, gewesen sein. Neben Prälat Bernhard Felmberg, Schneider oder Weihbischof Jörg Michael Peters gestaltete auch er den Gottesdienst mit – indem er Psalm 100 vortrug. Die US-amerikanische Jazz-Sängerin Jocelyn B. Smith bot Lieder wie "Circle of Life" oder "Hallelujah, your are my light" dar.

Gegen eine "Weltfremdheit" mancher Christen predigte Peters. Im Glauben gehe es schließlich um den Christus, "der sich der Welt nicht entzogen hat". So sei auch der Genuss des Fußballs etwas "ganz und gar Irdisches". Der Wirkungsbereich des Christen sei "in dieser Welt", schließlich lebe er in ihr. Dennoch gelte: "Die Wahrheit unseres Lebens liegt nicht auf dem grünen Rasen." So mahnte Peters: "Denkt daran, was oben ist."

Gebet für Sicherheit

Am Sonntagabend dürften zumindest einige Stoßgebete nach "oben" geschickt werden. In Berlin begegnet die deutsche Mannschaft zum Auftakt der WM den Kanadiern. Doch nicht nur um den Sieg Deutschlands bangen viele. Wie "Spiegel Online" im Vorfeld des Tuniers berichtete, fürchtet das Bundeskriminalamt Anschläge während der WM, denn Frauenfußball gelte den radikalen Islamisten nach Ansicht der Fahnder geradezu als Sinnbild des dekadenten Westens. So kam es nicht von ungefähr, dass beim Gottesdienst am Sonntag auch für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung und die Sicherheit aller Beteiligten gebetet wurde. (pro)

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