Wissenschaftler: „Gehirn ist faszinierende Schöpfung“

Der Kölner Hirnchirurg Volker Sturm ist fasziniert davon, wie Gott den Menschen mit seinen komplexen Fähigkeiten geschaffen hat. "Je länger ich das Gehirn erforsche, desto mehr bewundere ich seinen Schöpfer", erklärt Sturm in dem Interview mit dem evangelischen Magazin "chrismon".
Von PRO

In einem Streitgespräch mit dem Paläontologen Volker Mosbrugger spricht Sturm über Glauben, Evolution und menschliche Selbstüberschätzung. Insbesondere durch die Erforschung des Gehirns bewundere er dessen Schöpfer, erklärt Sturm in dem Gespräch. Am meisten fasziniere ihn die Erschaffung des Menschen mit den komplexen Fähigkeiten des Gehirns, die ihm erlauben, sich seiner selbst bewusst zu werden und frei zu entscheiden. „Die Geschichte vom Paradies erzählt, wie der Mensch einen freien Willen bekam. Erst nachdem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte, wurde er sich seiner selbst bewusst. Dann konnte er frei entscheiden: Geht er seinen Weg oder den von Gott vorgegebenen?“

Der Hirnchirurg betrachtet den Menschen im Wesentlichen als ein Produkt der Evolution. Entgegen vieler wissenschaftlicher Meinungen, die Gott als Ursprung der Welt verneinen, glaubt Sturm jedoch, dass Gott die Evolution in Gang gesetzt und an gewissen Punkten eingegriffen hat. „Das ist Glaube. Ich erhebe nicht den Anspruch, es beweisen zu wollen.“ Die Schöpfungsgeschichte verstehe er als ein Bild. „Bei Gott sind tausend Jahre wie ein Tag. Die Evolution beläuft sich auf vier Milliarden Jahre.“

Mosbrugger, Leiter des Senckenberg-Museums in Frankfurt am Main, bewertet dagegen das Gehirn als reines Produkt der Evolution mit eingeschränkter Erkenntnisfähigkeit. Die Evolution erkläre die Natur wunderbar, fügt der Paläontologe hinzu. „Ich brauche dazu den Schöpfer nicht. Nur wenn es um Transzendenz geht, habe ich für ihn Platz.“ Die biblische Schöpfungsgeschichte betrachte er vielmehr als „Mythos“, als altertümlichen Versuch, die Weltentstehung zu erklären.

„Ich sehe mich als Werkzeug Gottes“

Als Hirnchirurg an der Universitätsklinik Köln ist Sturm vor allem für das Einsetzen von Hirnschrittmachern bei Krankheiten wie Parkinson oder schweren Depressionen bekannt. Auf die Frage, ob er dabei „Gott spiele“, weist er auf das Leiden seiner Patienten hin. Er habe die Aufgabe, seine von Gott gegebenen Fähigkeiten einzusetzen, um möglichst vielen Kranken zu helfen. „Diese Menschen leiden in unvorstellbarer Weise. Da haben wir die Pflicht zu helfen.“

„Die Bibel kann uns weiterhelfen“

„Ich bete. Und die Bibel kann uns weiterhelfen“, lautet die Antwort des Hirnchirurgen auf die Frage, wie er mit schweren Entscheidungen umgehe. „Die zehn Gebote regeln auch heute ein funktionierendes Zusammenleben.“ Jesus fordere in der Bergpredigt nicht nur Empathie, sondern Nächsten-, sogar Feindesliebe. Daran solle man sich orientieren. „Dann würden wir anders mit unseren Artgenossen und mit der Natur umgehen. Ich sehe die Gefahr, dass wir die Welt zerstören.“

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