Wirtschaftspreis 2012: Werte in der Wirtschaft fördern

Der Diplom-Kaufmann Stefan Hielscher und die Diplom-Kauffrau Constanze Trautwein sind in Kassel mit dem Wirtschaftspreis 2012 der Plansecur-Stiftung ausgezeichnet worden. Deren Ziel ist es, das wissenschaftliche Nachdenken über Fragen der Wirtschaftsethik, der Nachhaltigkeit und der Werte zu fördern.
Von PRO

Den Preis für die beste Dissertation erhielt Stefan Hielscher. In seiner Promotion am Lehrstuhl für Wirtschaftsethik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg befasste er sich mit dem Thema "Kooperation statt Hilfe: Ein ordonomischer Beitrag zur Theorie der Entwicklungspolitik". Damit leiste der 35-jährige Wissenschaftler einen wirtschaftsethischen Grundlagenbeitrag zur Entwicklungsökonomik und zeige auf, wie die Theorie der internationalen Entwicklungspolitik von einseitiger Hilfe auf wechselseitig vorteilhafte Kooperation umgestellt werden könne.

Aus Hielschers Sicht eigen sich die Hilfe nicht, sondern sie schade eher: "Entwicklungshilfe braucht Kooperation", argumentierte er. Auf diese Art und Weise wende er sich gegen das Prinzip reicher Hilfegeber einerseits und armer Hilfenehmer auf der anderen Seite und fordere nicht weitere Geldtransfers, sondern "Bindungsexporte". Hielscher erhielt ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro und die Bronzeskulptur "Frage und Antwort" des Künstlers Helmut Ammann.

Risiko sozialer Unruhen minimieren

Die beste Examensarbeit verfasste nach Meinung der Jury Constanze Trautwein an der Universität Erlangen-Nürnberg. Mit ihrer Arbeit "Das unternehmerische Nachhaltigkeitskonzept der Corporate Social Responsibility (CSR) in Peru – Eine nationale Analyse" schloss die 27-Jährige ihr BWL-Studium an der Friedrich-Alexander Universität ab. In ihrer Arbeit macht sie deutlich, dass das CSR-Konzept eines Unternehmens von unterschiedlichen Rahmenbedingungen wie beispielsweise dem Entwicklungsstand oder den religiösen Traditionen eines Landes abhänge. Unternehmen in Peru investierten vor allem in Projekte des Gesundheits- und Bildungssektors. Ein Ziel der Unternehmen sei es dabei, das Risiko sozialer Unruhen zu minimieren. Im Vergleich zur Verantwortung gegenüber Mitarbeitern sei die ökologische Verantwortung in Peru von geringer Bedeutung. Der Preis war mit 2.500 Euro dotiert.

Die Plansecur-Stiftung ist aus der Plansecur hervorgegangen, einem Finanzdienstleister mit Sitz in Kassel. Die Förderung von Unternehmens- und Wirtschaftsethik gehört ebenso zu den Zielen der Stiftung, wie die Förderung der christlichen Werte- und Medienkultur und die Unterstützung sozialen Engagements. Vorstandvorsitzende der Plansecur-Stiftung ist Anette Trayser. Der Preis wurde in diesem Jahr zum 11. Mal verliehen. (pro)

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