„Erfolg mit den richtigen Mitteln ist etwas Gutes“

Können Menschen auf gottgefällige Art reich werden? Der ehemalige Spitzenmanager Gregor Henckel-Donnersmarck hält das für möglich. Er ist Abt eines Wiener Klosters, dessen Mönche mit vertonten Psalmen monatelang in den Charts gestanden hatten.
Von PRO
Gregor Henckel-Donnersmarck hat im Interview mit Christ und Welt Ansätze genannt, wie man auf gutem Wege reich werden kann
Der Erfolg seiner Mitbrüder habe ihn verblüfft, sagte Henckel-Donnersmarck in einem Interview mit der Zeit-Beilage Christ & Welt. Die CD sei ein gottgefälliges Werk und ein Zeugnis für die Menschen, deren Suche bisher ins Leere gegangen sei. „Wenn Erfolg mit den richtigen Mitteln zustande kommt, ist er etwas Gutes.“ Wichtiger als der materielle Erfolg sei für ihn die Reaktion der Hörer gewesen. Viele hätten bei den Liedern Ruhe und einen neuen Zugang zu den Psalmen gefunden. Die finanziellen Gewinne hätten sich als positive Nebenwirkung erwiesen.

Tiefe innere Fragwürdigkeit

„Die Jahre als Manager waren erfüllte Jahre“, sagt der Theologe in der Rückschau. Aber auch das Kloster sei ein Ort, an dem man sich wohlfühlen könne. Der Schritt ins Kloster sei kein Bruch in seiner Biografie gewesen, sondern „der Versuch, meine Quelle freizulegen“. Bei vielen Managern, die das Kloster für Auszeiten besuchten, habe er eine „tiefe innere Fragwürdigkeit“ erlebt. Dies decke sich mit seinen Erfahrungen, dass Geld nicht glücklich mache und nicht automatisch die Sinnfrage beantworte. Henckel-Donnersmarcks neues Buch heißt „Reich werden auf die gute Art“. Dabei gehe es nicht nur um materiellen Reichtum, sondern auch um ein gutes Werk. Zunächst sollte das Buch „Cash mit Gott“ heißen. Um den Titel nicht zu provokant zu machen, aber den Stachel zu erhalten, habe man am Ende das Wort „reich“ beibehalten. Am aktuellen System kritisiert Henckel-Donnersmarck eine Kriminalisierung der Wirtschaft, Korruption, Steuerhinterziehung und Ausbeutung: „Man darf aber nicht den Fehler machen, wirtschaftliches Handeln und Gewinnstreben insgesamt als kriminell einzustufen. Wir leben doch alle davon. Auch ich, der ich mich zur Armut verpflichtet habe, lebe von einer gut funktionierenden Wirtschaft.“ Um die wirkliche Armut in der Welt zu beseitigen, sei die Kirche immer noch zu arm, meint Henckel-Donnersmarck: „Das ist auch nicht ihre Aufgabe. Sie muss vor allem von der Politik und der Gesellschaft den Kampf gegen die Armut einfordern.“ Nachdem Henckel-Donnersmarck Manager beim Logistikunternehmer Schenker war, entschied er sich für ein Theologiestudium. 1982 wurde Henckel-Donnersmarck zum Priester geweiht. Seit 2011 ist er Abt des Zitsterzienser-Stifts Heiligenkreuz bei Wien. (pro)
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