Kirche von England kauft Bank

Die Kirche von England hat sich am Kauf von 314 Filialen der Royal Bank of Scotland (RBS) beteiligt. Daraus soll eine neue Bank entstehen, die nach hohen ethischen Maßstäben arbeitet.
Von PRO

Für 600 Millionen Pfund (etwa 716 Millionen Euro) hat die angeschlagene RBS die Filialen an ein Konsortium verkauft, dem auch die englische Kirche angehört. Das Ziel ist es, daraus eine neue Bank zu gründen, die für strenge moralische Prinzipien einsteht. Die Kirchenkommission sei begeistert über die Möglichkeit, „daran beteiligt zu sein, eine Bank aufzubauen, die unter den höchsten ethischen Standards operiert und den Verbrauchern mehr Auswahl bietet“, sagte Andreas Whittam Smith, einer der kirchlichen Beauftragten in einer Mitteilung. Die Bank wird den Namen des früheren britischen Finanzunternehmens Williams and Glyn’s (W&G) tragen, das für seinen Kundenservice bekannt war, wie heute.de berichtet. 1985 ging W&G in der RBS auf.

Das ethische Handeln einer Bank werde daran gemessen, wie sie ihre Kunden behandle, zitiert heute.de Smith. Menschen seien nicht nur dazu da, um ihnen etwas zu verkaufen, sondern man müsse ihnen helfen, ihr Geld ordentlich zu verwalten. Wie heute.de weiter berichtet, gingen in diesem Jahr über 320.000 Beschwerden über Banken beim Ombudsmann-Service der Finanzindustrie ein. Hauptgrund dafür seien Zusatzangebote gewesen, die Banken unter falschen Angaben verkauft hätten. Auch der mangelhafte Kundenservice englischer Banken sei „legendär“.

Zum Konsortium, das die RBS-Filialen gekauft hat, gehören neben der kirchlichen Kommission verschiedene Finanzunternehmen. Mit welchem Betrag sich die Kirche am Kauf beteiligt, ist nicht bekannt. Bis die Neufirmierung von W&G abgeschlossen ist, dauert es BBC-Berichten zufolge noch bis 2015. Die RBS musste die Filialen auf Anweisung der EU als Gegenleistung dafür verkaufen, dass sie 2008 vom Staat vor der Insolvenz gerettet wurde. Ein Verkauf an die Santander-Bank ist im vergangenen Jahr fehlgeschlagen. (pro)

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