Wird Ex-Kanzler Schmidt überbewertet?

"Der in (fast) allen Medien gerühmte Ex-Kanzler Helmut Schmidt ist ungehobelt, arrogant und überbewertet." Zu diesem Schluss kommt der Personalberater und Ex-Journalist Thorsten Alsleben in einem Gastbeitrag im Christlichen Medienmagazins pro.
Von PRO

In einem Kommentar der "Zeit" habe Schmidt die Menschheit in die drei Kategorien "normale Menschen", Menschen mit "krimineller Ader“ und als Steigerung "Investmentbanker und Fondsmanager" eingeteilt. Eine solche Pauschalverurteilung, sei, bei aller berechtigten Kritik an den Managern, eines differenzierten und auf dem Boden des Grundgesetzes stehenden (Ex-)Vertreters eines Verfassungsorgans nicht würdig.

"Die Überhöhung von Helmut Schmidt durch die Medien, aber letztlich auch durch ihn selbst, mag auch in seiner selbst postulierten Gottesdistanz liegen", schreibt Alsleben. Wer über sich niemanden akzeptiere, sei anfällig dafür, sich selbst zu wichtig zu nehmen. Schmidts Versuche, die Bedeutung des Christlichen zu relativieren, wirkten emotional und ideologisch so getrieben, dass er seine allseits gerühmte intellektuelle Schärfe erkennbar verliere.

Schmidt habe bei verschiedenen Auftritten die biblische Botschaft auf schlichte Art und Weise verdreht. Auch mit seinen Versuchen, eine freiheitlich-demokratische Grundordnung rein säkular zu erklären, bewegt er sich aus Alslebens Sicht verfassungsgeschichtlich auf dünnem Eis. Obwohl Schmidt viel Kluges gesagt und viel Gutes geleistet habe, geht Alsleben mit dem Journalisten Volker Zastrow konform, dass "Helmut Schmidt nach Ludwig Erhard der schwächste Kanzler war, den die Bundesrepublik hatte".

Eine unnachahmliche Selbstgerechtigkeit

Ausgerechnet in der Zeit von Schmidts Kanzlerschaft hätten sich die Schulden der Bundesrepublik vervierfacht und die Inflationsrate traurige Höhenrekorde erreicht. Zugleich sei von 1974 bis 1982 die Zahl der Arbeitslosen von knapp 600.000 auf über 1,8 Millionen angestiegen. Alsleben prangert zugleich an, dass Schmidt in einer "unnachahmlichen Selbstgerechtigkeit Recht und Gesetz ignoriert", indem er öffentlich auch da rauche, wo es nicht erlaubt sei. Dies sei ein Schlag ins Gesicht aller, die keine medial gefragten Ex-Kanzler seien und sich an die von aktuellen Politikern gegebenen Regeln halten müssten. Es mute eigenartig an, dass die Medien "Schmidts permanenten Regelbruch nicht nur durchgehen lassen, sondern sogar hinnehmen".

Zwar hält Alsleben Helmut Schmidt für originell, intelligent und respektiere seine Lebensleistung: "Aber seine Überheblichkeit und die übersteigert positiven Bewertungen in den Medien sind nur schwer erträglich", bilanziert er. Alsleben war neun Jahre lang wirtschaftspolitischer Korrespondent im ZDF-Hauptstadtstudio. Nach einer kurzen Station beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist er jetzt als Hauptstadt-Repräsentant der Unternehmens- und Personalberatung Kienbaum sowie als freier Kolumnist tätig.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro, das in der nächsten Woche erscheint, aber bereits beim Christlichen Medienverbund KEP (Telefon: 06441/915-158) angefordert werden kann.

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