Willow Creek-Kongress: Gemeinde gemeinsam gestalten

Wie können und sollen sich Männer und Frauen in einer Gemeinde engagieren? Wie können Christen gemeinsam Gemeinde gestalten? Das sind Fragen, die auf dem Willow Creek-Kongress in Wetzlar, der in der kommenden Woche stattfindet, eine zentrale Rolle spielen.
Von PRO

„Gemeinde gemeinsam gestalten“ lautet das Thema des nächsten Kongresses von Willow Creek Deutschland im mittelhessischen Wetzlar. Die Tagung findet vom 8. bis zum 9. November statt und soll vor allem Frauen darin bestärken, sich in vollem Umfang am Gemeindeleben zu beteiligen.

Eine zentrale Frage des Kongresses in der Wetzlarer Rittal-Arena soll dabei sein, welche Rollen Frauen in der Gemeinde übernehmen können. In vielen Kirchen sei es üblich, Frauen nicht alle Aufgaben zu übertragen, sagte Gotthard Westhoff von Willow Creek Deutschland. Auf der Tagung solle daher diskutiert werden, inwiefern sich dieses Bild mit den Aussagen des Neuen Testamentes decke. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses wird auf dem Motto von Willow Creek liegen: „Berufung und Begabung“.

Die Konferenz beginnt am 8. November mit einem Referat von Gene Appel, dem leitenden Pastor der Willow-Creek Gemeinde in den USA. Er will zeigen, dass die Gemeinde ihr volles Potenzial nur dann entfalten kann, „wenn sich 100 Prozent ihrer Mitglieder in vollem Umfang einbringen können und nicht nur die 50 Prozent, die männlichen Geschlechts sind“.

„Brave Mädchen verändern nichts“

Anschließend wollen Lynne Hybels, die 1975 gemeinsam mit ihrem Mann Bill Hybels die Willow Creek Gemeinde gründete, und Nancy Ortberg gerade die Besucherinnen des Kongresses dazu ermutigen, sich nicht mit einer „Nebenrolle“ zu begnügen. Die Titel ihrer Referate lauten: „Brave Mädchen verändern nichts“ und „Ein volles Ja zu meiner Berufung und Begabung“.

Am zweiten Tag des Kongresses sollen drei deutsche Referenten beschreiben, welche Erfahrungen sie mit dem Thema „Mann und Frau auf Augenhöhe in der Gemeinde“ gemacht haben. Rudolf Westerheide, Leiter des EC-Jugendverbandes in Kassel, berichtet darüber, wie er sich im Laufe der Jahre zu einem Befürworter von Frauen in Lehr- und Leitungspositionen entwickelt hat.

Der Präses des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden (BFeG), Peter Strauch, spricht über die Diskussionen zu diesem Thema innerhalb des BFeG. Und Astrid Eichler berichtet über die landeskirchliche Situation. Die Pastorin der Berlin-Brandenburgischen Kirche beobachtet nach eigenen Angaben, dass sich vielerorts in Gemeinden überwiegend Frauen einbringen und die Männer sich zurückziehen.

Die Konferenz endet mit einem Referat von Gene Appel, der davor warnt, sich durch Unterschiede innerhalb der Gemeinde gegenseitig auszubremsen. Sein Appell an die Gemeinden lautet: Nur in Einigkeit seid ihr „Hoffnung für die Welt“.

Die Veranstalter erwarten rund 2.700 Teilnehmer. Da an der Tageskasse jedoch auch Tageskarten erworben werden können, rechnet Kongressleiter Stefan Bieber mit über 3.000 Besuchern. Beim Kongress wirken 220 ehrenamtliche Mitarbeiter aus Deutschland und den USA mit. Anmeldungen sind unter www.willowcreek.de möglich. Am 10. November schließen sich Tagesseminare an den Kongress an.

Willow Creek Deutschland ist ein Zweig der „Willow Creek Association“ aus den USA. Die Arbeit ist überkonfessionell und richtet sich vor allem an Personen, die in verschiedenen Kirchen und christlichen Gemeinden Verantwortung tragen. Die Willow Creek Community Church (WCCC) gilt als eine der größten evangelischen Gemeinden der USA. Zu ihren Gottesdiensten in South Barrington bei Chicago versammeln sich regelmäßig rund 18.000 Menschen.

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