„Willkommen zur Hasspredigt“

Er ist Deutschlands bekanntester Salafisten-Prediger – und setzt auf Provokation. Bei einem Auftritt am Wochenende in Hamburg hatte Pierre Vogel auch die Christen auf dem Kieker.
Von PRO
Der Salafisten-Prediger Pierre Vogel versucht, in Norddeutschland Fuß zu fassen. Bei einem Auftritt am Samstag hat er Christen verhöhnt
Vogel sprach in Hamburg über das brisante Thema „Gerechtigkeit für Palästina! Was bietet der Islam für Alternativen?“ Dabei kam er auf die Christen zu sprechen. Er nutzte den durch die deutsche Nationalmannschaft bekannt gewordenen „Gaucho-Tanz“, um die Christen zu verhöhnen: „So geh‘n die Christen“, stimmte Vogel an und lief in gebeugter Verlierer-Pose über die Bühne, um sich dann kerzengerade aufzurichten und zu singen: „So geh‘n die Muslime“.

Hetze gegen Ungläubige

Der 36-jährige Pierre Vogel hatte sich mit dem Hachmannplatz direkt am Hauptbahnhof sehr bewusst einen zentralen Ort in Hamburg ausgesucht. Der Mann mit dem roten Bart möchte nach Verfassungsschutz-Informationen mit seiner Bewegung in Norddeutschland Fuß fassen, wo die Salafisten derzeit über 240 aktive Mitglieder verfügen. Mit den ironisch gemeinten Worten „Willkommen zur heutigen Hasspredigt“ begann er seinen Vortrag. Im Verlauf hetzte er gegen „Ungläubige“ und glorifizierte die eigene Sache, wie die Tageszeitung Die Welt schreibt. Vor allem seine Show-Einlagen wie der „Gaucho-Tanz“ hätten die Kritik an dem Ex-Boxer in Salafisten-Kreisen verstärkt. Auch weil seine Beliebtheit abnehme, wolle er sich geografisch Richtung Hamburg orientieren. „Da Hamburg so eine coole Stadt ist, komme ich bald“, verkündete er. Laut Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit soll er schon auf Wohnungssuche sein. Am Samstag ermahnte Vogel sein Publikum, auf Gewalt gegen Juden zu verzichten, weil dies nur schade. Er redete nicht von Israelis, sondern von Juden. Gegen die habe er nichts, nur, das stellt er klar: „Es gibt eben auch schlechte Juden“.

„Angriffe der Israelis erfunden“

Bei Vogels Kundgebung kam auch eine Zuhörerin zu Wort. Sie sei überzeugt, dass von keinem Palästinenser Gewalt ausgehe und dass die Angriffe der Hamas von den Israelis erfunden seien. Vor Vogel hatte ein weiterer Prominenter der Szene, Sven Lau, auch bekannt als Abu Adam, die Besucher begrüßt. Lau prophezeite: „Am Ende werden die Muslime siegen.“ Er selbst saß bis vor wenigen Monaten in Haft, weil er mehrere Islamisten zum Heiligen Krieg in Syrien angestiftet haben soll. Die Lage in Hamburg während des Auftritts der Salafisten blieb friedlich. Es gab wenige Gegendemonstranten. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/salafist-sven-lau-festgenommen-87514/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/dortmund-salafist-predigt-muslim-staat-79703/
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