Seit 2007 geht „Jesus Jeans“ gegen Hersteller vor, die „Jesus“ ebenfalls auf ihre Kleidung drucken. In über einem Dutzend Fällen sei dies bereits geschehen, berichtet das Wall Street Journal. Dabei hat die Firma nur die Rechte am Wort „Jesus“, nicht an dessen bildlicher Darstellung. „Wenn jemand – etwa eine kleine Kirche oder auch eine große – das Wort ‚Jesus‘ auf ein paar T-Shirts drucken möchte, kümmert uns das nicht“, sagt Sindico, verantwortlich für den Schutz geistigen Eigentums des Unternehmens „Basic Net SpA“ mit Sitz in Turin, dem neben „Jesus Jeans“ auch die Modefirma „Kappa“ gehört. Problematisch werde die Verwendung des Namens "Jesus" auf Kleidung, wenn jemand damit Geld verdienen wolle.
Es war Ende der 70er Jahre. Die italienische Modefirma „Jesus Jeans“ warb mit einem Plakat, das die Katholische Kirche in Italien in Aufregung versetzte: Darauf war der Hintern einer Frau zu sehen, die eine knappe Jeanshose an hatte, auf der auf Italienisch stand: „Wer mich liebt, der folge mir nach.“ Auf dem Gürtel konnte man klar erkennen, für wen geworben wurde: Für „Jesus Jeans“.
Die Modemarke stellt Freizeit- und Sportkleidung her, darunter Jacken, Westen, Hemden, Unterhosen und Gürtel. Dabei spielte Religiosität bei der Gründung der Firma kaum eine Rolle: Wie das Wall Street Journal berichtet, kam der italienische Unternehmer Maurizio Vitale 1971 auf einer Reise nach New York City auf die Idee für den Namen. Er ging an einem Werbeplakat für das Musical „Jesus Christ Superstar“ vorbei und dachte sich, man könne den Namen Jesus auch gut für nichtreligiöse, kommerzielle Zwecke nutzen. „Weil er einen Rebellen darstellt und sich weigerte, sich anzupassen“, erklärt Domenico Sindico.
Nachdem Vitale 1987 gestorben war, verblasste die Marke „Jesus Jeans“. „BasicNet“ kaufte das Modehaus in den 90er Jahren. In vielen Ländern konnte „BasicNet“ den Namen "Jesus" nicht als Marke schützen lassen, etwa in der Türkei, Usbekistan, Kirgistan, China, in der Schweiz, in Australien, Norwegen und Kuba. Im Jahr 1999 stellte „BasicNet“ beim amerikanischen Patentamt den Antrag auf die Übertragung der Rechte am Namen „Jesus“. Doch es dauerte acht Jahre, bis das Unternehmen die Einwilligung bekam. Das britische Patentamt indes lehnte die Marke 2003 als „moralisch anstößig für die Öffentlichkeit“ ab. Die Europäische Union gestattete das Markenzeichen „Jesus Jeans“ jedoch ohne Umschweife für ihre Mitgliedsstaaten.
Der surfende Jesus
„Jesus Jeans“ führt einige Rechtsstreite gegen christliche Kleinunternehmer. Michael Julius Anton leitet eine kleine Kirche in Virginia Beach im US-Bundesstaat Virginia. Als er ein geistliches Treffen am Strand vorbereitete, das unter dem Motto „Auf dem Wasser gehen“ stand, kam ihm die Idee, eine Modeserie unter dem Namen „Jesus Surfed“ (Jesus surfte) zu starten. Wenn sich Jesus heute am Atlantik herumtreiben würde, so sein Gedankengang, würde er bestimmt surfen. Er registrierte die Internet-Adresse www.jesussurfed.com und begann, T-Shirts, Kapuzenpullover und Kopftücher unter diesem Namen zu verkaufen. Darauf war jeweils eine Silhouette von Jesus zu sehen, der ein Surfbrett unter dem Arm hält.
Im November bekam er eine E-Mail von einem Anwalt der Firma „Jesus Jeans“. Der hielt ihm vor, dass Anton nicht das Wort Jesus im Namen seiner Firma verwenden und auf seine Kleidung drucken dürfe.
Sehr wohl dürfe er den Satz „Jesus surfte“ in einer beschreibenden, religiösen Weise verwenden, als freie Meinungsäußerung sozusagen. Anton will es auf einen juristischen Streit ankommen lassen und sucht sich derzeit einen Anwalt. „Jesus Jeans hat absolut nichts mit irgendetwas Biblischem zu tun. Ich glaube nicht, dass der Kampf schwierig wird“, zeigt er sich gegenüber dem Wall Street Journal optimistisch.
Auch Jeff Lamont aus Kalifornien hat eine Kleidungsserie für Männer und Frauen ins Leben gerufen, die ihren christlichen Glauben auf der Kleidung kundtun wollen. Auf seinen T-Shirts steht „Jesus Up“. Lamont, der zeitweise auch als Country-Sänger auftritt, sagt, die Idee sei ihm vor ein paar Jahren gekommen, als er sich von einer Operation erholte. „Ich saß im Garten auf einem Stein, mit Wundklammern in meinem Bauch, und ich hörte wie Gott zu mir sagte: ‚Jesus Up‘. Der Namen war so gut und so schlicht, so wie Coca-Cola. Als ich nachsah, stellte ich fest, dass er noch nicht geschützt war. Ich erkannte, dass es ein Geschenk vom Herrn war.“
Das sieht „Jesus Jeans“ anders. Es hat Lamont aufgerufen, seine kommerziellen Pläne mit „Jesus Up“ wieder fallenzulassen. Lamont: "Wie kann nur irgendjemand behaupten, der Name Jesus gehöre ihm allein und ihn als Warenzeichen schützen lassen?“ (pro)
Es war Ende der 70er Jahre. Die italienische Modefirma „Jesus Jeans“ warb mit einem Plakat, das die Katholische Kirche in Italien in Aufregung versetzte: Darauf war der Hintern einer Frau zu sehen, die eine knappe Jeanshose an hatte, auf der auf Italienisch stand: „Wer mich liebt, der folge mir nach.“ Auf dem Gürtel konnte man klar erkennen, für wen geworben wurde: Für „Jesus Jeans“.
Die Modemarke stellt Freizeit- und Sportkleidung her, darunter Jacken, Westen, Hemden, Unterhosen und Gürtel. Dabei spielte Religiosität bei der Gründung der Firma kaum eine Rolle: Wie das Wall Street Journal berichtet, kam der italienische Unternehmer Maurizio Vitale 1971 auf einer Reise nach New York City auf die Idee für den Namen. Er ging an einem Werbeplakat für das Musical „Jesus Christ Superstar“ vorbei und dachte sich, man könne den Namen Jesus auch gut für nichtreligiöse, kommerzielle Zwecke nutzen. „Weil er einen Rebellen darstellt und sich weigerte, sich anzupassen“, erklärt Domenico Sindico.
Nachdem Vitale 1987 gestorben war, verblasste die Marke „Jesus Jeans“. „BasicNet“ kaufte das Modehaus in den 90er Jahren. In vielen Ländern konnte „BasicNet“ den Namen "Jesus" nicht als Marke schützen lassen, etwa in der Türkei, Usbekistan, Kirgistan, China, in der Schweiz, in Australien, Norwegen und Kuba. Im Jahr 1999 stellte „BasicNet“ beim amerikanischen Patentamt den Antrag auf die Übertragung der Rechte am Namen „Jesus“. Doch es dauerte acht Jahre, bis das Unternehmen die Einwilligung bekam. Das britische Patentamt indes lehnte die Marke 2003 als „moralisch anstößig für die Öffentlichkeit“ ab. Die Europäische Union gestattete das Markenzeichen „Jesus Jeans“ jedoch ohne Umschweife für ihre Mitgliedsstaaten.
Der surfende Jesus
„Jesus Jeans“ führt einige Rechtsstreite gegen christliche Kleinunternehmer. Michael Julius Anton leitet eine kleine Kirche in Virginia Beach im US-Bundesstaat Virginia. Als er ein geistliches Treffen am Strand vorbereitete, das unter dem Motto „Auf dem Wasser gehen“ stand, kam ihm die Idee, eine Modeserie unter dem Namen „Jesus Surfed“ (Jesus surfte) zu starten. Wenn sich Jesus heute am Atlantik herumtreiben würde, so sein Gedankengang, würde er bestimmt surfen. Er registrierte die Internet-Adresse www.jesussurfed.com und begann, T-Shirts, Kapuzenpullover und Kopftücher unter diesem Namen zu verkaufen. Darauf war jeweils eine Silhouette von Jesus zu sehen, der ein Surfbrett unter dem Arm hält.
Im November bekam er eine E-Mail von einem Anwalt der Firma „Jesus Jeans“. Der hielt ihm vor, dass Anton nicht das Wort Jesus im Namen seiner Firma verwenden und auf seine Kleidung drucken dürfe.
Sehr wohl dürfe er den Satz „Jesus surfte“ in einer beschreibenden, religiösen Weise verwenden, als freie Meinungsäußerung sozusagen. Anton will es auf einen juristischen Streit ankommen lassen und sucht sich derzeit einen Anwalt. „Jesus Jeans hat absolut nichts mit irgendetwas Biblischem zu tun. Ich glaube nicht, dass der Kampf schwierig wird“, zeigt er sich gegenüber dem Wall Street Journal optimistisch.
Auch Jeff Lamont aus Kalifornien hat eine Kleidungsserie für Männer und Frauen ins Leben gerufen, die ihren christlichen Glauben auf der Kleidung kundtun wollen. Auf seinen T-Shirts steht „Jesus Up“. Lamont, der zeitweise auch als Country-Sänger auftritt, sagt, die Idee sei ihm vor ein paar Jahren gekommen, als er sich von einer Operation erholte. „Ich saß im Garten auf einem Stein, mit Wundklammern in meinem Bauch, und ich hörte wie Gott zu mir sagte: ‚Jesus Up‘. Der Namen war so gut und so schlicht, so wie Coca-Cola. Als ich nachsah, stellte ich fest, dass er noch nicht geschützt war. Ich erkannte, dass es ein Geschenk vom Herrn war.“
Das sieht „Jesus Jeans“ anders. Es hat Lamont aufgerufen, seine kommerziellen Pläne mit „Jesus Up“ wieder fallenzulassen. Lamont: "Wie kann nur irgendjemand behaupten, der Name Jesus gehöre ihm allein und ihn als Warenzeichen schützen lassen?“ (pro)