„Wie kommt es, dass Du glaubst?“

Für die Radiosendung „Feiertag“ der katholischen Kirche auf Deutschlandradio Kultur hat die Autorin Juliane Bittner drei junge Frauen interviewt, die offen ihren Glauben leben. Sie kommt zu dem Schluss: Die drei machen „Glaubens- und Lebensmut“.
Von PRO
Die Sendung "Feiertag" auf DRadio Kultur fragte drei junge Frauen: „Wie kommt es, dass Du glaubst?“

Für die Sendung am Pfingstmontag fragte Juliane Bittner vom Erzbischöflichen Ordinariat Berlin die drei katholischen Frauen: „Wie kommt es, dass Du glaubst?“ Die 25-jährige Johanna Flegel, die in Holland Sozialpädagogik studierte, sagt: „Mir macht der Glaube total viel Spaß.“ Sie habe ihn durch ihre Eltern gelernt und sei schon als Kind regelmäßig in den Gottesdienst gegangen.
„Wie die Eltern den Glauben im Alltag, in der Familie oder auch im Beruf durchbuchstabiert haben, das hat sie beeindruckt“, heißt es im Beitrag. Dann sei der Zeitpunkt gekommen, an dem Johanna spürte, dass ihr Glaube „erwachsen“ werden musste. Im Alter von etwa 13 Jahren habe sie überlegt: „Glaube ich nur, weil meine Eltern oder die Menschen in meinem Umfeld gläubig sind? Was bewegt mich wirklich? (…) Ich wollte nicht nur den Stempel haben ‚ich bin getauft‘, sondern ich wollte, dass das auch in meinem Leben sichtbar wird.“ Es sei dann schließlich eine bewusste Entscheidung gewesen, die sie „mit Gott gemeinsam getroffen“ habe. Von ihrem Arbeitsplatz, der Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit, wisse sie: „Für viele Menschen ist das Leben der Christen das einzige Evangelium, das sie lesen werden.“ Ihre Aufgabe sei es nicht zu missionieren, sondern das „Geschenk des Glaubens“ mit in die Arbeit zu nehmen. „Auch wenn die meisten nicht benennen können, dass ich gläubig bin, spüren sie doch, dass etwas anders ist. Das macht mich total froh.“

Wenn der Glaube erwachsen wird

Eine 19-jährige Informatikstudentin engagiert sich ebenfalls in der katholischen Jugendarbeit und sitzt im Pfarrgemeinderat. Religion war zu Hause immer ein Thema, sagt sie. „Ich hoffe, dass mein Glaube die Kinderschuhe noch etwas anbehält, weil ich den kindlichen Glauben, dass Gott da ist, dass alles gut wird, sehr, sehr schön finde.“ Aber als ihr Großvater gestorben war, habe sie gemerkt, dass sie sauer auf Gott war und dass sich ihr Glaube verändert habe. Zu ihrer Motivation sagt sie: „Mir geht es einfach darum, dass die Kirche lebendig bleibt, und deshalb möchte ich mich selber einbringen, deshalb möchte ich auch Veränderung bewirken und möchte, dass die Kirche fortbesteht mit allem, was sie hat.“
Wenn man sich tiefergehend mit dem Glauben befasse, stoße man irgendwann auf schwierigere Fragen. „Gerade wenn man sich mit der Bibel beschäftigt, gerade auch, wenn man sich mit Jesus als Person beschäftigt, dann kommt man irgendwann in diesen Widerspruch: Mensch, wie konnte er das alles, und ich kann das nicht? Wie konnte er so glauben, und wie kann ich so zweifeln? (…) Ich glaube auch, manchmal reicht es, wenn man sich die Bibel nimmt und sich nochmal was durchliest und sagt: Das ist das, woran ich glaube.“
Die Radio-Reporterin fasst zusammen. „Die jungen Christinnen strahlen eine Frömmigkeit aus, die mancher ihnen auf den ersten Blick gar nicht zutrauen mag. Sie machen Glaubens- und Lebensmut. (…) Sie suchen, zweifeln, schütteln den Kopf. Aber sie bleiben dran an ihrem Glauben. Und nehmen ihn mit hinein in den Alltag. (…) Ihr Christsein bleibt nicht in der Theorie stecken. Die Drei wollen von ihrer Taufgnade wirklich Gebrauch machen. Nicht nur sonntags.“ (pro)

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