Wie der Glaube Polizisten und Soldaten hilft

Die bayerischen Staatsminister Markus Söder und Joachim Herrmann (beide CSU) haben beim Jahresempfang der Christlichen Polizeivereinigung (CPV) in Nürnberg darüber gesprochen, wie der Glaube „Innere Sicherheit“ geben kann. Der General a. D. Karl-Heinz Lather berichtete, wie sich christliche Soldaten in Afghanistan um die Zivilbevölkerung bemühen.
Von PRO

„Ich wünsche mir, dass Christen in der Lage sind, die frohe Botschaft so weiterzugeben, wie sie gedacht ist, nämlich als einzigartiges Angebot“, sagte Söder am Donnerstagabend. Die Buchläden seien heute voll mit Lebenshilfe-Literatur aus dem esoterischen Bereich, dabei sei die „frohe Botschaft“ die beste Nachricht: „Der Glaube ist nicht nur für das Jenseits gedacht, er gibt dir Kraft gerade für das Diesseits.“ Der 46-Jährige erklärte, was das Vertrauen auf Gott für ihn ausmacht: „Du bist als Person einzigartig, hast einen ganz persönlichen Gesprächskontakt im Gebet zu deinem Schöpfer. Das ist einzigartig, und es gibt die Sicherheit, geliebt und gewollt zu sein, ganz egal was die Zeitungen über dich schreiben oder welches Amt du gerade innehast.“ Söder ist derzeit bayerischer Finanzminister.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ging in seinem Grußwort auf eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung ein, wonach die Polizei die Institution ist, die bei den Bürgern das größte Vertrauen genießt. „Die Frage nach dem Vertrauen auf Gott fehlte leider in der Umfrage“, bedauerte er. „Uns Christen verbindet der Glaube, dass das grenzenlose Vertrauen unserem Herrgott gilt und wir allein bei ihm Sicherheit finden“, so Herrmann.  „Ich spreche von einer ‚Inneren Sicherheit‘, die über den Tod hinaus Bestand hat“, ergänzte er.

Bundeswehr in Afghanistan: „Hoffnungsvolle Entwicklung“

Hauptredner des Empfangs war der General a. D. Karl-Heinz Lather, der von 2007 bis 2010 Stabschef im NATO-Hauptquartier Europa war. „Wir Soldaten verstehen uns als Werkzeug und Diener des Friedens“, sagte er. „Wir wollen helfen, den Frieden zu sichern und zur Förderung einer besseren Zukunft der Menschen beitragen.“ Dies geschehe konkret in Afghanistan, wo die Bundeswehr die Sicherheitsverantwortung nach und nach an die Afghanen abgebe. Hier gebe es viele Zeichen des Fortschritts und der hoffnungsvollen Entwicklung: „Bis heute ist vieles besser geworden: UN, NATO und EU, aber auch Nichtregierungsorganisationen engagieren sich entschlossen für das afghanische Volk und dämmen den Einfluss der Aufständischen ein“, so Lather.

Der 64-Jährige, der sich für die Katholische Friedensstiftung Deutschlands engagiert, führte aus, wie die Arbeit als Soldat mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren sei: „Meines Erachtens verlangt die konkrete Gegenwart eines gewaltsamen Konflikts das Handeln für den Frieden und das Eindämmen des Gewaltmissbrauchs, und den Schutz der davon betroffenen Menschen“, erklärte er. „Bloßes Vertrauen und Hoffen darauf, dass der Frieden von alleine eintreten wird, erschrockenes Wegsehen, und Passivverhalten sind meiner Auffassung nach politisch und ethisch unverantwortlich.“ Das bedeute nicht, dass jeglicher Konflikt befriedet werden könne, aber: „Wir müssen erklären können, politisch, ethisch und moralisch, warum wir handeln oder warum wir es nicht tun.“

Klar sei für gläubige Soldaten: „Wir lehnen alle Befehle ab, die ein Vergehen oder ein Verbrechen zur Folge haben würden.“ In Afghanistan arbeite die Bundeswehr respektvoll mit Anhängern anderer Religionen zusammen und bemühe sich um Dialog.

Christliche Unternehmer danken Polizei

Grußworte der christlichen Unternehmer Fürst Albrecht zu Castell-Castell und Christiane Underberg rundeten das Programm ab. Beide dankten der Polizei für ihren Dienst an der Gesellschaft und forderten mehr Respekt für die Beamten. „Ich wünsche uns allen, dass wir das Abenteuer, das Leben heißt, im Geiste Jesu gestalten“, sagte Underberg abschließend. Im Anschluss an den Empfang fand ein Gottesdienst statt, in dem auch den im vergangenen Jahr im Dienst getöteten Polizisten gedacht wurde.

Die Christliche Polizeivereinigung versteht sich als eine Organisation, die ihre Maßstäbe auf biblische Werte setzt. Ihre Mitglieder verrichten ihre Arbeit auf dieser Grundlage. Dazu gehören auch die seelsorgerliche Betreuung der Polizeibeamten während ihres Dienstes sowie praktische Arbeitshilfen. Mit der "Polizistenbibel", einer besonderen Bibelausgabe mit speziellen Impulsen für Polizisten, erreicht die Gruppe auch Kolleginnen und Kollegen, die nicht gläubig sind. (pro)

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