#PrayForParis: Nach den Anschlägen von Paris mit mindestens 127 Toten geht dieser Gebetsaufruf für die Stadt um die Welt. Auch die Debatte unter Christen zu dem Umgang mit Muslimen wird in Online-Diskussionen deutlich. Eine Beobachtung von Moritz Breckner
Bei den Terrorattacken in Paris sind nach neuesten Erkenntnissen mindestens 127 Menschen getötet worden. Etwa 180 wurden verletzt, 80 davon lebensgefährlich
Der Gebetsaufruf #PrayForParis (Betet für Paris) wurde bereits in der Nacht zum Samstag weltweiter Trend bei sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Ein französischer Karikaturist, der früher für die im Januar angegriffene Satirezeitschrift Charlie Hebdo gezeichnet hatte, Joann Sfar, erhob dagegen auf Instagram Einspruch und erklärte: „Danke, aber wir brauchen nicht mehr Religion. Wir glauben an Musik, Küsse, Leben und Freude.“ Bei den Anschlägen sei es um das Leben an sich gegangen, sagt der Satiriker. Die Terroristen von Paris wollten das unbeschwerte Leben in der Stadt für immer zerstören.
Viele Christen verwiesen in den sozialen Medien spontan auf ein Bibelwort aus Matthäus 5, wo es heißt: „Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ Das ist guter Rat für jeden Einzelnen – aber wohl eher weniger für Regierungen und Behörden, die den Auftrag haben, ihre Bevölkerung zu schützen und Kriminelle zu bestrafen. Das überkonfessionelle Hilfswerk „Open Doors“ veröffentlichte ein Foto von Paris mit dem Spruch: „Wir beten für die Familien, die gestern Nacht in Paris Angehörige verloren haben.“
„Lasst uns beten für Millionen Muslime, die von Terror abgestoßen sind“
Andere zeigten sich angesichts der Anschläge besorgt über die große Zahl an Asylbewerbern, die in den vergangenen Wochen teils unregistriert nach Deutschland eingereist waren. Der Welt-Journalist Matthias Matussek schrieb auf Facebook: „Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen. :)“ In seltener Einigkeit empörten sich der scheidende Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und der Medienjournalist Stefan Niggemeier über diese Worte, die bei Facebook-Nutzern auf Ablehnung stießen, aber auch Zustimmung fanden.
Auch der katholische Journalist und Autor Alexander Kissler verknüpfte in einer ersten Reaktion die Situation der inneren Sicherheit mit der Flüchtlingsfrage: „Höre @DLF, welche Milliarden Deutschland ausgeben wird, um jeden Asylbewerber zu betreuen. Ab morgen werden wir über Sicherheit reden.“ Der Journalist Rolf Krüger erinnerte daran, dass die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge vor Terror wie dem in Paris geflohen seien.
Der amerikanische Religionswissenschaftler und Autor Michael Brown fand auf Twitter treffende Worte zur Lage: „Lasst uns beten für die Millionen Muslime, die von diesem Terror im Namen ihrer Religion abgestoßen sind. Möge Gott ihre Herzen öffnen!“ (pro)
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