Widerspruch gegen „Die dunkle Seite des Glaubens“

Die "Stuttgarter Nachrichten" hatten in ihrem Beitrag "Die dunkle Seite des Glaubens" radikale Palästinenser mit Abtreibungsgegnern in den USA verglichen, die dem evangelikalen Lager angehören. Dieser Darstellung widerspricht die Evangelische Allianz nun entschieden.

Von PRO

Autor Markus Brauer hatte in dem Artikel beiden Gruppen einen "intoleranten und starren Dogmatismus" vorgeworfen, der die strikte Befolgung von Glaubenssätzen fordere. Genügend Textstellen im Koran und in der Bibel würden Gewalt rechtfertigen. Brauer verwies auf die Kreuzzüge, die Kolonialisierung Lateinamerikas, die Inquisition, die Hexenverfolgung und Konfessionskriege als die dunklen Kapitel des Christentums. Aber auch die Geschichte des Islam sei von kriegerischer Expansion und Gewalt geprägt. Der heutige islamistische Terror sei ein "Paradebeispiel für einen entfesselten Fundamentalismus", schreibt Brauer. Andere Weltreligionen, wie der als besonders friedfertig geltende Buddhismus und der Hinduismus hätten ebenso ihre dunklen Kapitel.

Vorurteile geschürt

Die Evangelische Allianz kritisierte, dass der Artikel Vorurteile schüre. Hier werde zu Unrecht der Eindruck erweckt, dass evangelikale Abtreibungsgegner in den USA eine ähnlich große Gefahr für die Gesellschaft darstellten wie radikale Muslime, zitiert die evangelische Nachrichtenagentur idea den Vorsitzenden der Stuttgarter Allianz, Christoph Haase. Die überwiegende Mehrheit christlicher Abtreibungsgegner setze sich friedlich für das Lebensrecht Ungeborener ein. Dies beweise der jedes Jahr stattfindende "Marsch für das Leben" in Washington.

Im Gegensatz zu Selbstmord- und Bombenattentätern setzten sich Kirchen, Gemeinden und Lebensschutzgruppen weltweit klar von islamistischen Gewalttaten ab. Attentäter erhielten von ihren Staaten und den organisierten Terrorgruppen sogar die Zusage einer "himmlischen Belohnung". Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, hält diesen Vergleich für "völlig inakzeptabel".

Er lehnte er einen Vergleich der zurückliegenden Gewaltexzesse mit dem heute weltweit verbreiteten islamistischen Terror ab. Gerade christlich geprägte Staaten setzten sich für Frieden, Humanität und Toleranz ein. "Leider gibt es keinen mehrheitlich islamischen Staat, in dem Freiheit, Gleichberechtigung, Meinungs-, Gewissens- und Glaubensfreiheit für alle auch nur annähernd feststellbar ist", sagte Steeb gegenüber idea. (pro)

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