Wenn die Bibel als schickes Magazin daherkommt, und nicht in schwarzem Lederband und mit Kleinbuchstaben, kann das ein wenig die Angst vor dem Text nehmen. Aus diesem Grund designte der Mediengestalter Oliver Wurm das Neue Testament in Form einer Lifestyle-Zeitschrift. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte Wurm, wie ihm die Idee dazu kam.
Von PRO
Foto: oliverwurm.de / bibelalsmagazin.de
Das schicke Heft mit der großformatigen Überschrift "Das Neue Testament" ist seit Mai für 9,20 Euro an Kiosken erhältlich. Statt grellbunter Fotocollagen ist das Titelbild ganz in Weiß gehalten, und nur ein Bibelzitat prangt in der Mitte: "Damit ihr Hoffnung habt" (aus 1. Petrus 1,21).
Die Idee und die Umsetzung stammen von dem freien Journalisten Oliver Wurm aus Hamburg und Andreas Volleritsch, Art Director in München. In einem Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" sagte Wurm, dass ihm die Idee in einem Hotelzimmer kam. "Ich hatte nichts zu lesen und bekam von einem Kollegen eine handelsübliche Bibel in die Hand gedrückt. Ich hatte seit dem Kommunionsunterricht nicht mehr intensiv darin gelesen und fand einige Stellen total zeitgemäß." Dennoch sei er nach ein paar Seiten eingeschlafen. "Die Schrift war so klein, das Papier so dünn", bemängelt er.
Doch in der Bibel stehe "eigentlich gutes Zeug drin", fiel dem 40-Jährigen auf. Man müsse sie nur so gestalten, dass sie gerne lese. "Die Passagen, die mich besonders interessierten, habe ich größer gemacht. Die, die ich langweiliger fand, sind klein. So weiß der Leser: Hier könnte man auch mal was überspringen. Weglassen geht ja bei der Bibel nicht." Normalerweise gestaltet Wurm Fußball- und Lifestyle-Zeitschriften. Er war Chefredakteur der b+d Verlagsgruppe und ist seit 2007 selbstständig. Neben seiner redaktionellen Arbeit ist er Dozent an der Hamburg Media School (HMS).
Missionieren wolle er mit seiner modernen Bibel nicht. Aber: "Es kann den Menschen auch ein bisschen die Angst vor der Bibel nehmen." Ein Magazin habe gegenüber einer dicken Bibelausgabe auch den Vorteil, dass man es mit ins Freibad oder in die Bahn nehmen könne.
Auf die Frage des "Spiegel"-Redakteurs, welche Reaktionen er bisher erlebt habe, antwortete Wurm, dass etwa der ehemalige Leiter seiner Jugendgruppe, ein Priester, gesagt habe, dass sich ihm Bibel-Passagen durch das neue Layout ganz neu erschlossen hätten. Außerdem habe der Chef einer Werbeagentur zwölf Exemplare für die Kommunion seines Sohnes bestellt. Bibelfest habe ihn die Arbeit mit dem Neuen Testament nicht gemacht, gibt der Grafiker zu verstehen. "Mich hat erstaunt, wie viele spannende Sachen in der Bibel stehen – neben den Passagen, die, ehrlich gesagt, zum Einschlafen sind."
Die Bibel in Magazinform umfasst 244 Seiten, auf denen der Text der Einheitsübersetzung abgedruckt ist, zudem sind Fotos der Fotografin Brigitte Maria Mayer von den Passionsspielen in Oberammergau zu sehen. Die Bibel kann auch unter www.bibelalsmagazin.de oder www.bibelwerk.de bestellt werden. (pro)
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