In der säkularen Arbeitswelt bleibt die Religion meistens außen vor. Inwiefern Arbeitgeber auf die Religion ihrer Mitarbeiter Rücksicht nehmen müssen und sollen, thematisiert ein Beitrag auf Zeit Online.
Audi wird als positives Beispiel in einem Zeit Online-Artikel genannt: als Arbeitgeber, der auf die religiösen Bedürfnisse seiner Mitarbeiter Rücksicht nimmt
Wenn Arbeitgeber auf die religiösen Bedürfnisse der Mitarbeiter Rücksicht nehmen, ist das gut für die Stimmung und Vielfalt im Unternehmen. So arbeiteten beim Auto-Hersteller Audi 600 Mexikaner. Anlässlich ihres Nationalfeiertages hätten sie einen Gottesdienst gefeiert und damit ihren Kollegen ein Stück der eigenen Kultur und ihres Glaubens näher gebracht, schreibt Zeit-Online-Autorin Ingrid Weidner. Gesetzlich sei jeder Arbeitnehmer vor der Diskriminierung aufgrund seines Glaubens geschützt. In der Praxis gebe es trotzdem viele Streitfragen, die vor Gericht verhandelt werden müssten. Dabei hätten die Unternehmen oft keinen Überblick, wie viele Menschen ihren Glauben aktiv praktizierten.
Kulturelle Unterschiede als Chance
Der offene Umgang mit der Vielfalt der Religionen führe zu einem weltoffenen Betriebsklima. Viele Unternehmen begriffen die kulturellen Unterschiede ihrer Mitarbeiter zunehmend als Chance für Innovationen. Sowohl Audi als auch die Deutsche Bahn ermöglichten ihren muslimischen Mitarbeitern während des islamischen Fastenmonats alternative Arbeitszeiten oder öffneten die Kantinen zu anderen Zeiten.
Konflikte und Kompromisse blieben dabei nicht aus. Manchmal weigerten sich Mitarbeiter aufgrund von weltpolitischen Konflikten, mit Andersgläubigen zusammenzuarbeiten, etwa weil diese an einen anderen Gott glaubten. Annette von Wedel ist bei der Deutschen Bahn für diese Fragen zuständig. Den Umgang mit Glaubensfragen wolle das Unternehmen nicht zentral steuern, aber trotzdem soweit wie möglich auf Mitarbeiterwünsche eingehen. Für von Wedel ist es Aufgabe der Führungskräfte diese Konflikte zu lösen und dabei tolerant zu sein.
Damit ihre Mitarbeiter andere Kulturen oder Religionen der Kollegen besser kennenlernen, hat die Bahn einen interkulturellen Kalender entwickelt, der die Fest- und Feiertage der großen Weltreligionen vorstellt und „viel positive Resonanz erhalten“ habe.
Spielräume für ein offenes Klima
Dass die Mitarbeiter verschiedener Religionen ein Unternehmen bereichern können, findet auch Jürgen Schlicher. Er berät Unternehmen seit mehreren Jahren bei diesem Thema. Gebetsräume für Mitarbeiter bei internationalen Unternehmen seien „fast schon selbstverständlich“.
Für kleinere Betriebe wünscht sich Schlicher Spielräume und „ein offenes Klima, in dem Fragen gestellt und beantwortet werden können“. Vor allem kleine Gesten förderten die Toleranz und verhinderten Diskriminierung. Viele Mitarbeiter würden sich dafür mit einem hohen Maß an Loyalität gegenüber ihren Arbeitgebern revanchieren. (pro)
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