Die Aufregung um Olaf Latzel gibt es nur deswegen, weil die Öffentlichkeit von der Kirche kein Evangelium mehr erwartet. Gut für die EKD: Sie kümmert sich sowieso lieber um Gender-Mainstreaming und Umweltschutz. Ein Kommentar von Moritz Breckner
Die Gemeinde von Olaf Latzel gehört zu den am besten besuchten in Bremen (Symbolbild)
„Indiskutabel“. Dieses Zauberwort ist heute gebräuchlich, um Debatten zu beenden, denen man sich nicht stellen will. Die Bremische Bürgerschaft beschreibt mit diesem Wort nun offiziell die Predigt von Pfarrer Olaf Latzel, in der er mit teils unfreundlichen Worten gegen Religionsvermischung gewettert hat. SPD, Grüne und Linkspartei haben den Antrag verabschiedet, in dem auch Konsequenzen für den Pfarrer gefordert werden.
Zu Recht kann man nun fragen, auf welcher Grundlage ein Landesparlament Inhalte bewertet, die in einer Kirche vorgebracht werden. Das ist ein beispielloser Vorgang, der gegen die Trennung von Kirche und Staat verstößt und den Eindruck verstärkt, dass es in Deutschland immer wieder zur Diskriminierung von Christen kommt.
Beispiele dafür gibt es genug. In München darf ein Christ nicht Umweltreferent werden, weil er Mitglied in zwei christlichen Vereinen ist. In Köln muss ein Hotelier Schadenersatz zahlen, weil er in seinem Haus keine schwule Hochzeit ausrichten will. Wer gegen Abtreibung demonstriert, wird mit Eiern beworfen – von linksextremen Gruppen, die sich teils durch Fördermittel aus Steuergeldern finanzieren. Dass nun ein Landesparlament die Inhalte einer Predigt per Resolution für falsch befindet, verwundert deshalb leider kaum – es ist nur der nächste logische Schritt. Und sicherlich nicht der letzte.
Kirche kümmert sich um Gender und Islam, aber nicht um Evangelium
Eines muss man den Politikern in Bremen zugutehalten: Es ist nachvollziehbar, dass sie von der Predigt Latzels überrascht waren. Dass ein Pfarrer der Evangelischen Kirche Jesus Christus für den einzigen Weg zu Gott hält und dies auch noch öffentlich sagt, kommt mittlerweile so selten vor, dass die Möglichkeit dieses Gedankens mehr und mehr aus der Öffentlichkeit verschwindet. Latzel selbst kritisiert diese Tendenz in der EKD; dass 70 Pfarrer auf den Stufen des Bremer Doms gegen ihn und seinen „Fundamentalismus“ demonstriert haben, gibt ihm recht.
Die Kirche scheint sich heute um alles zu kümmern: nachhaltige Energiegewinnung und Gender-Gerechtigkeit, Stuhlkreise gegen böse Banker und böse Drohnen, Dialoge mit Muslimen bis hin zum Gebetsruf eines Imams in einer christlichen Kirche – nur für eine Sache scheint die Kirche keine Zeit mehr zu haben:
Die klare Verkündigung biblischer Lehre zur Erlösung. Die klare Verkündigung biblischer Richtlinien für ein gottgefälliges Leben. Die klare Verkündigung der christlichen Botschaft.
Dass Olaf Latzel so laut gehört wurde, liegt daran, dass viele seiner Kollegen so leise sind. (pro)
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