Weniger gedruckte Bibeln – mehr Bibeln in neuen Medien

Die Bibelgesellschaften haben im vergangenen Jahr weltweit weniger Bibeln und Neue Testamente verteilt als 2009. Der Rückgang erklärt sich unter anderem durch eine wachsende Zahl von Bibeln in neuen Medien.
Von PRO

Weltweit sind im vergangen Jahr 365 Millionen Bibeln, Neue Testamente und andere biblische Schriften verbreitet worden. Darunter waren rund 29 Millionen vollständige Bibeln und 9,9 Millionen Neue Testamente, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft am Freitag unter Berufung auf den Weltverband der Bibelgesellschaften (UBS) mit. 2009 waren es noch 29,3 Millionen gedruckte Bibeln und 11,3 Millionen Neue Testamente.

Den Rückgang um 0,3 beziehungsweise 1,4 Millionen Exemplare führt der Pressebeauftragte der Deutschen Bibelgesellschaft, Ralf Thomas Müller, auf "normale Schwankungen" zurück, aber insgesamt auch auf eine wachsende Zahl von Bibeln, die als Hörbuch, Software oder Film verbreitet werden. Dies seien allein in der UBS-Region Europa und Naher Osten im vergangenen Jahr 329.000 biblische Medien gewesen. "Einige Bibelgesellschaften setzen sehr stark auf neue Medien", sagt Müller gegenüber pro. "So verbreitet zum Beispiel die Ägyptische Bibelgesellschaft zunehmend Filme und Videos." Hinter dem weltweiten Rückgang der gedruckten Exemplare stehe aber kein Trend, "höchstens der Trend, dass sich die Verbreitung der Bibel in verschiedenen Medien auffächert".

Portugiesisch führt Sprachenstatistik an

Nach Angaben des Weltverbandes wurde der überwiegende Teil der Bibeln, Neuen Testamente und der anderen biblischen Schriften in den ärmeren Ländern entweder kostenlos oder zu stark ermäßigten Preisen abgegeben. Zu den weiteren Schriften gehören zum Beispiel einzelne Evangelien und Zusammenstellungen für Leseanfänger. Die meisten vollständigen Bibeln verbreiteten die Bibelgesellschaften in den Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas mit 11,1 Millionen Exemplaren. Zählt man Bibeln und Neue Testamente zusammen steht die Region Asien/Pazifik mit 17 Millionen an erster Stelle der Statistik im Weltverband. Die Sprachenstatistik führt Portugiesisch mit 22,1 Prozent der gedruckten Bibeln an. 13,6 Prozent der Druckausgaben erschienen auf Chinesisch, 12,8 auf Englisch und 11,8 auf Spanisch. In deutscher Sprache wurden weltweit 2 Prozent der Bibeln gedruckt.

Neue Leser will die Deutsche Bibelgesellschaft vor allen Dingen mit der "BasisBibel" erreichen, sagt Müller gegenüber pro. Diese Übersetzung zeichnet sich durch zeitgemäßes Deutsch mit klaren, prägnanten Sätzen, rhythmischer Sprache, zahlreichen Sacherklärungen und Hintergrundinformationen im Internet aus. "Die BasisBibel wurde in erster Linie für junge Menschen konzipiert", erklärt Müller.



Zahlen von Verlagen und Organisationen, die nicht dem Weltverband angehören, blieben bei der UBS-Statistik unberücksichtigt. Die Zahl der tatsächlich verbreiteten Bibeln dürfte also deutlich höher liegen. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 146 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. In Deutschland werden durch die „Aktion Weltbibelhilfe“ Spenden für die internationale Arbeit gesammelt. (pro)

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