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Weltweite Evangelische Allianz: Zwei verabscheuungswürdige Taten

Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat sowohl die Verbrennung des Koran durch eine winzige Splittergruppe im US-amerikanischen Gainesville, als auch die Ermordung von UN-Mitarbeitern in Masar-i-scharif auf das Schärfste verurteilt. Eine verabscheuungswürdige Tat, die mit dem christlichen Glauben nichts zu tun habe, könne niemals eine noch verabscheuungswürdigere Tat rechtfertigen, betonte WEA-Generalsekretär Geoff Tunnicliffe.
Von PRO

Foto: Martin-Bucer-Seminar

Tunnicliffe sprach den Angehörigen der UN-Mitarbeiter sein Beileid aus.
Zugleich forderte er muslimische Leiter weltweit auf, gewaltbereite
Menschen zu beruhigen. In der gesamten Debatte müsse deutlich zum
Ausdruck kommen, dass die Koranverbrennung von allen christlichen
Kirchen verurteilt worden wäre.
Der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, erklärte, die Koranverbrennung sei gegen den eindeutigen Willen Jesu geschehen, der seinen Jüngern sowohl das Schwert gegen andere untersagt habe, als auch den Ruf nach Feuer vom Himmel. Die Gemeinde habe im Beisein von Terry Jones mit ihrem Akt den Namen Jesu Christi vor aller Welt in den Schmutz gezogen. Er verwies darauf, dass sich die Weltweite Evangelische Allianz mehrfach massiv gegen die Koranverbrennung gewandt und in den USA in dieser Sache einen Schulterschluss mit muslimischen Leitern vollzogen habe.

Unschuldige in aller Welt müssen den Preis bezahlen

Auch habe die WEA Jones und anderen mehrfach deutlich gemacht, dass den Preis für solchen Irrsinn nicht Menschen im sicheren Amerika, sondern Unschuldige in aller Welt bezahlen müssten. Genau das sei jetzt geschehen. Dass bei dem Anschlag auch Hindus und Nichtreligiöse ermordet wurden, zeige, so Schirrmacher, dass der Islamismus nicht nur gegen das Christentum antrete, sondern gegen alle Andersdenkenden mobil mache. Dagegen müssten sich friedliebende Menschen aller Religionen und Weltanschauungen gemeinsam wenden.

Am gestrigen Freitag hatte ein wütender Mob von Demonstranten das UN-Büro im nordafghanischen Masar-i-Scharif angegriffen und gegen die Koranverbrennung von Terry Jones protestiert. Die Demonstranten gingen dabei offenbar äußerst brutal vor: Laut "Spiegel Online" hätten sie das Gebäude in Brand gesteckt und Wachmänner und Polizisten, die das Gelände sicherten, mit Steinen beworfen. Anschließend wurden mehrere Mitarbeiter getötet. Laut neuesten Zahlen ist von bis zu zehn Mitarbeitern die Rede– zwei von ihnen wurden nach Agenturberichten offenbar enthauptet. Bei den Protesten kamen auch drei Demonstranten ums Leben.

Jones fühlt sich nicht verantwortlich

Auch der Weltsicherheitsrat hat die Vorkommnisse scharf verurteilt. Die 15 Mitgliedsstaaten des mächtigsten UN-Gremiums forderten von der Regierung in Kabul Konsequenzen und eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem feigen und abscheulichen Anschlag. Der umstrittene US-Pastor Terry Jones fühlt sich nicht für den tödlichen Angriff verantwortlich. Seine Gemeinde sei „betrübt“ über den Tod der UN-Mitarbeiter, sagte Jones am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Aber wir fühlen uns nicht verantwortlich."

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