Der drei Hektar große Themenpark liegt auf der Insel Ma Wan nicht weit entfernt vom Stadtzentrum Hongkongs. Auf dem Parkgelände werden unter anderem 70 lebensgroße Tierskulpturen gezeigt, die teilweise auch als Paare zu sehen sind. Im Inneren der Arche wird die biblische Geschichte um Noah, der sich mit seiner Familie und vielen Tieren vor der Sintflut rettete, multimedial präsentiert und seltene Tiere sowie exotische Fische ausgestellt.
Maßgeblich finanziert hat das Projekt der chinesische Geschäftsmann Thomas Kwok und seine beiden Brüder. Sie gehören zu den größten Investoren des Landes. Etliche Organisationen wie die Regierung von Hongkong und der chinesische CVJM unterstützten die Maßnahme ebenfalls.
Eine lange Vorgeschichte
Die Arche wurde entsprechend der biblisch überlieferten Maßstäbe des 1. Buch Moses nachgebaut: 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 hoch. Laut biblischer Überlieferung hatte Noah die Arche vor der großen Sintflut gebaut. Die Idee zur Umsetzung des Themenparks stammt bereits aus den späten neunziger Jahren. Damals war Hongkong nicht mit dem neu gebauten Flughafen verbunden. Um die Verbindung zu schaffen und die Brücke zu errichten war auch das Aufschütten einer künstlichen Insel notwendig.
Die Investoren stimmten damals dem Bauvorhaben unter der Bedingung zu, dass gleichzeitig ein Themenpark für die Allgemeinheit entwickelt wird. Die Regierung erteilte daraufhin die Genehmigung für den Bau der Brücke, der Wohnungen und des Themenparks. Die Idee etwas Außerordentliches und Bemerkenswertes umzusetzen, gehe auf die "Vision" eines achtjährigen Mädchens zurück, meldet die "Christian Post": "Einige Ideen davon waren aber unangemessen und nicht zu verwirklichen", zitiert die "Christian Post" in ihrer Online-Ausgabe den Manager des Themenparks Matthew Pine: "Wir haben das Projekt mit der Unterstützung der Regierung umgesetzt und das geschafft, was heute zu sehen ist."
Die Ausstellung lehrt, dass die Sintflut sich in fast allen Kulturen des Altertums wiederfindet. Die Ideengeber erzählen die Geschichte zu dem Zeitpunkt, an dem Noah nach der Flut die Tür der Arche öffnet: "Der Grund dafür ist, dass dies die Nachricht ist, die wir Hongkong, China und der Welt überbringen wollen", betont Pine. "In unserem Leben begegnen wir immer wieder vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Wenn wir es schaffen dort durchzukommen, können wir einen Neuanfang und eine neue Hoffnung erleben, wie es zu Noahs Zeiten möglich war." Der Eintritt in den Themenpark kostet umgerechnet fünf bis zehn Euro für Erwachsene.
Ein ähnliches Projekt eines originalgetreuen Nachbaus der Arche soll in einem biblischen Themenpark in Kentucky verwirklicht werden. Seit vergangener Woche liegt ein Nachbau der Arche Noah auch in Köln vor Anker. Dort können sich die Besucher an Bord biblische Geschichten näher bringen lassen. Die Idee dazu hatte der niederländische TV-Entertainer Aad Peters. Auch die Umweltorganisation Greenpeace baute 2007 eine Arche auf dem türkischen Berg Ararat, um vor den drohenden Katastrophen durch den Klimawandel zu warnen. (pro)