Hinzu kamen sehr viele Besucher im Asisi-Panorama „Luther 1517“, das im Oktober eröffnet wurde und noch fünf Jahre zu sehen sein wird. Am Freitag wurde dort der 300 000. Besucher begrüßt. Die Freiluftausstellung endet an diesem Sonntag nach 16 Wochen.
In der Summe seien nach den täglichen Schätzungen in der Stadt samt Markt und Hauptbahnhof 506.000 Menschen gewesen, sagte der Geschäftsführer des Vereins Reformationsjubiläum, Ulrich Schneider. Damit sei das hochgesteckte Ziel von einer halben Million Besucher in Wittenberg erreicht worden. Ob ein finanzielles Defizit nach der 20-Millionen-Euro-Schau übrig bleibe, könne erst nach einem Kassensturz gesagt werden, sagte Schneider. „Wir sehen keinen finanziellen Scherbenhaufen“, betonte er. Schneider verwies auch auf den Publikumsmagneten Asisi-Panorama, dessen Einnahmen ausgleichend wirken könnten.
Margot Käßmann, Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland, bezeichnete die Weltausstellung als großes Experiment. „Das war ein sehr neues Format und es ist in großen Teilen gelungen“, urteilte sie. Käßmann räumte ein, „dass es kritische Punkte gibt.“ Diese würden zusammengetragen und ausgewertet. Käßmann wollte nicht näher auf die Kritik der beiden Theologen Friedrich Schorlemmer und Christian Wolff, ehemaliger Pfarrer an der Leipziger Thomaskirche, eingehen. Beide hatten den Reformationssommer als verschenkt bezeichnet.
Länger als geplant bleibt die Ausstellung „Luther und die Avantgarde“ mit Bildern, Installationen und Aktionen von 67 zeitgenössischen Künstlern von fünf Kontinenten im Alten Gefängnis in Wittenberg. Sie werde bis zum 1. November verlängert. Bislang hätten gut 30 000 Menschen die Ausstellung besucht. (pro)
js/dpa