„Es lohnt, sich um einander zu sorgen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“ Dies sei auch eine Botschaft, die in der biblischen Weihnachtsgeschichte vermittelt werde, so Schmid.
Oft würden in der Wertediskussion die Verfehlungen und negativen Seiten des Christentums hervorgekehrt und sich auf die im Namen Gottes begangenen Kreuzzüge und Unterdrückungen berufen, meint Schmid. „Aber viele Menschen hat der christliche Glaube auch dazu veranlasst sich diesem Unrecht entgegen zu stellen.“ Eine wichtige Kraftquelle hierfür könne das Gebet sein: „Das Gebet fällt aus dem Alltag, dem Glaubenden bleibt die Zeit stehen.“
Weil alle Wesen dieser Erde in Gottes Heilsplan enthalten seien, gelte es, auch fremde Menschen zu achten, „weil sie unsere Nächsten sind“, fordert Schmid: „Wenn es die Gottesebenbildlichkeit des Menschen gibt, dann ist das Individuum etwas Unüberschreitbares, etwas im Prinzip Unantastbares.“
Ohne christliche Werte wäre die Welt schlechter, isolierter und ärmer
„Auch die Aufklärung steht auf den Schultern des Christentums“, so der „Welt“-Chefredakteur weiter. Ohne dieses Fundament und die christliche Herkunft stehe man schlechter, isolierter und ärmer da. „Dieser Tatsache müssen wir uns immer wieder neu bewusst werden.“
In einem weiteren Beitrag der aktuellen „WamS“ widmet sich Autor Heinrich Schwilk dem Thema Christenverfolgung. Zur Wertedebatte passe nicht die Entwicklung, dass das Bekenntnis zum Christentum immer gefährlicher werde. Im vergangenen Jahr waren mehr als 90 Prozent der aus religiösen Gründen Verfolgten und Ermordeten Christen. Damit habe die Verfolgung ein bisher noch nicht gekanntes Ausmaß erreicht. Weltweit sind zurzeit 220 Millionen Menschen von der Verfolgung betroffen, weil viele islamische und kommunistische Länder Christen drangsalieren.
Sensibilität für religiös Verfolgte schwindet
Schwilk äußert sich kritisch, dass die beteiligten politischen Akteure viel zu oft schweigen: „In der sich immer weiter säkularisierenden Gesellschaft des Westens verschwindet naturgemäß die Sensibilität für Menschen, die ihrem Glauben bis in den Tod hinein treu bleiben.“ Handhabungen für Aktionen gegen Christen geben Sondergesetze, die oft im Widerspruch zur jeweiligen Verfassung stehen. Auf dem „Weltverfolgungsindex 2008“ der Menschenrechtsorganisation „Open Doors“ rangieren Nordkorea und Saudi-Arabien auf den ersten beiden Plätzen. (PRO)