„Welt“-Autor begeistert über „Gottes Revolution“

Die Tageszeitung "Die Welt" hat in ihrer Samstagsausgabe gleich auf Seite zwei einen Christen zu Wort kommen lassen, der geradezu begeistert ist über den gekreuzigten Jesus und den "revolutionären Gott". Erst an Ostern habe sich Gott "endlich als der ganz andere erwiesen", schreibt der Historiker und Journalist Paul Badde.
Von PRO
"Ostern bildet den Kern der christlichen Freiheit", stellt Badde gleich zu Beginn fest. Badde schrieb für die Satirezeitschrift "Pardon" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und ist seit 2000 Korrespondent der Tageszeitung "Die Welt", zuerst in Jerusalem, heute in Rom und beim Vatikan. Seit Anfang 2007 ist er Mitherausgeber der Monatszeitschrift "Vatican Magazin".

"Was wir ohne Ostern wären? Ach je. Arm dran", schreibt der Journalist. Es gäbe zum einen keine Kathedralen, Kirchen und Klöster in der Welt. Zum anderen hätten wir wohl auch unsere Sozialsysteme nicht, das Hospitalwesen und unser Menschenbild. "Ohne Ostern, also ohne die Auferstehung Jesu von den Toten, wäre alles ein Dreck, sagte schon Paulus. Dann könnten wir uns den ganzen anderen Glauben sparen und das Evangelium schenken, sogar den Kreuzestod Christi." Badde ist zudem überzeugt: "Christlichen Ursprungs ist die Französische Revolution. Christlichen Ursprungs ist die Zeitung. Christlichen Ursprungs sind die Anarchisten. Christlichen Ursprungs ist die Naturwissenschaft."

Erst an Ostern wurde die Bergpredigt "beglaubigt"

Ostern sei der Kern der Welt, etwa wie bei einer russische Matroschka-Puppe. Dass Petrus und Johannes in der frühen Morgendämmerung zwei Tage nach der Kreuzigung zum Felsengrab Christi hasten und es leer vorfinden, sei der "Kern von Ostern". Badde: "Seitdem wissen Christen zwar nicht, was sie nach dem Tod erwartet. Aber seitdem wissen sie jedenfalls, wer sie erwartet."

Denn Ostern sei nicht die unglaubliche Auferstehung eines beliebigen Toten "oder dessen raffinierte Reanimation" gewesen: "Jesus von Nazareth war nicht irgendwer. (…) Nach dem Durchbohren seines Herzens am Kreuz durch einen römischen Legionär konnte seine Auferweckung nur als göttliches Beglaubigungswunder begriffen werden." Die Apostel und die ersten Zeugen seien überzeugt gewesen: "Dieser Mann war Gottes Sohn!"

Erst an Ostern sei dann auch die Bergpredigt Jesu "für immer als göttlich beglaubigt", so Badde: "’Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit!‘ Erst durch die Auferstehung Christi dürfen wir das Paradox dieser radikalen Abwendung von den Mächtigen und der Hinwendung zu den Schwachen als genuin göttlich begreifen. Ohne Ostern wäre die Bergpredigt vergessen worden."

Keine Angst vor Karikaturen von Gott

Badde bezeichnet Tod und Auferstehung Jesu als "Gottesrevolution". Denn an Ostern habe sich Gott "endlich als der ganz andere erwiesen, anders als alle anderen Gottesbilder, und erst recht anders als das von Menschen ausgedachte Monstrum, als das ihn Atheisten heute noch bekämpfen. Der österliche Gott ist einer, den kein Mensch sich ausdenken konnte."

Warum für ihn Ostern und die Bergpredigt in einem Zusammenhang stehen, beschreibt Badde so: "Am Kreuz hatte sich der Allmächtige ohnmächtig gemacht. Er schlug nicht zurück, als die Menschen seinen Sohn schlugen." Badde fügt hinzu: "Gott schlägt nicht zurück. Er schlägt sich nur auf die Seite der Opfer und rettet sie vor dem ewigen Tod. Er ist nicht der Gott der Mächtigen. Die ihn schmähen, überlässt er sich selbst. Er ist bei den Geschmähten. All dies bestätigte Gott an Ostern. Seit damals muss kein Christ mehr fürchten, von einem Blitz erschlagen oder von einer Fatwa zum Tode verurteilt zu werden, wenn er Gott lästert oder verhöhnt (etwa mit einer kleinen Karikatur). Die Auferstehung Christi ist die Geburtsstunde unserer Freiheit, zuerst und zuletzt Gott selbst gegenüber. Gott wirbt um uns, aber er zwingt uns nie. Gott lässt und will uns frei."

Der Artikel endet mit den Worten: "Auch die Freiheit der Atheisten, furchtlos glauben zu dürfen, dass es Gott nicht gibt, verdankt sich der Selbstoffenbarung Gottes im Tod Jesu am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten am dritten Tag. Darum: Frohe Ostern allerseits! Christus ist auferstanden. Resurrexit vere." (pro)
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13243423/Ostern-bildet-den-Kern-der-christlichen-Freiheit.html
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