Nach einer Unterschriftenaktion von Pfarrern der Badischen Landeskirche Ende Juli gegen die „Orientierungshilfe“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Familie sorgt auch eine weitere Aktion für zahlreiche Reaktionen, welche die Kirche zur Rücknahme der Schrift bewegen soll.
Von PRO
21. August 2013
Foto: ekiachern.de
Pfarrer der Badischen Landeskirche hatten die EKD dazu aufgefordert, ihre „Orientierungshilfe“ nicht länger als offizielles Positionspapier der Kirche zu behandeln. An der Unterschriftensammlung, die an Landesbischof Ulrich Fischer übergeben wurde, haben sich bislang 50 Pfarrer beteiligt sowie 150 Gemeindeglieder, darunter 10 Landessynodale. Die Unterschriftenaktion wurde von den Pfarrern Theo Breisacher, Gerrit Hohage, Lothar Mößner und Günther Wacker initiiert. Sie läuft seit zwei Wochen. Unter dem Titel „Wo ist Orientierung?“ soll sie noch bis zum 10. Oktober fortgesetzt werden.
Vor kurzem hat auch der badische Pfarrer Hans-Gerd Krabbe in Achern (Ortenaukreis) einen Fragenkatalog an die EKD geschickt und will damit mit einer Unterschriftenaktion erreichen, dass die Kirche ihre umstrittene Orientierungshilfe zu Ehe und Familie zurücknimmt. In der „Orientierungshilfe“ rückt der Rat der EKD von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Laut Krabbe brüskiert das Papier bibeltreue Christen und befremdet kirchenferne Menschen erheblich. Anstatt die traditionelle Ehe und Familie zu schwächen, sollte der EKD-Rat die Ehe und die Familie bewusst stärken und die politischen Entscheidungsträger auf ihre besondere Verantwortung ansprechen.
Fragwürdig sei die im Papier eingefügte „theologische Orientierung“, heißt es in der Schrift Krabbes. „Ist es denn nicht Aufgabe der EKD-Führung, für die bewusste Stärkung von Ehe und Familie im herkömmlichen Sinne einzutreten?“ Die Initiativgruppe um Krabbe erwartet laut einem Bericht der christlichen Nachrichtenagentur idea, dass die Orientierungshilfe mittelfristig durch eine neue Erklärung ersetzt werde. Diese solle die Kontinuität mit der biblisch-reformatorischen Theologie wahren und vom unaufgebbaren Leitbild von Ehe und Familie im herkömmlichen Sinne wertschätzend ausgehen, heißt es am Ende eines Katalogs von zehn Fragen an den EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider.
Wie Pfarrer Krabbe der Presse mitteilte, hätten sich nach Veröffentlichung seiner zehn Fragen in einem Offenen Brief an die EKD am 8. August innerhalb von vier Tagen deutschlandweit 33 Vertreter von Kirche, Politik, Wirtschaft mit der Initiative solidarisiert, darunter Albrecht Fürst zu Castell-Castell, der Bonner Theologe Ulrich Eibach und der frühere Plauener Superintendent und Vizepräses der EKD-Synode, Thomas Küttler. Die Unterschriften-Liste der Aktion von Pfarrer Dr. Hans-Gerd Krabbe findet sich unter www.ekiachern.de im Internet. Die Initiative der Pfarrer Hohage, Breisacher, Mößner und Wacker richte sich hingegen an die badische Kirchenleitung, nicht an die EKD, heißt es weiter.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa bestätigte ein Sprecher der EKD in Hannover, dass das Papier etliche kontroverse Reaktionen ausgelöst habe. „Das war klar, denn das Thema Ehe und Familie birgt immer Zündstoff.“ Die Schärfe einiger Reaktionen sei so jedoch nicht erwartet worden. „Das wird dem Papier auch nicht gerecht, das keineswegs das Leitbild der Ehe relativiert. Das wird nur hineingelesen“, sagte der Sprecher. „Auftrag war, aktuelle Familienformen in den Blick zu nehmen. Das ist keine Bekenntnisschrift.“ Auf die Argumente aus Achern wollte der Sprecher nicht eingehen, da ihm die Unterlagen nicht vorlägen. (pro)
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