Weimer verlässt „Focus“

Wolfram Weimer ist nicht mehr Chefredakteur des "Focus". Das hat der Mediendienst "Kress" am Dienstag berichtet. Demnach hatte sich der "Burda"-Verlag am Montag von ihm getrennt.

Von PRO

Weimer verlässt das Magazin nach offizieller Ansage, um sich "neuen Projekten zuwenden zu können", bleibt ihm aber als Berater verbunden. Neuer alleiniger Chefredakteur ist Uli Bauer, der bisher als zweiter Mann in der Doppelspitze fungierte. Baur ist vom ersten Tag an bei "Focus", zunächst als Stellvertreter von Helmut Markwort, später als gleichberechtigter Chefredakteur.

Weimer war erst vor einem Jahr vom Magazin "Cicero" zum "Focus" gewechselt. "Kress" vermutet, Burda habe mit der jetzigen Veränderung die Konsequenz daraus gezogen, dass die Doppelspitze aus Baur und Weimer nicht funktionierte. Weimer soll auch in der Redaktion zunehmend weniger Rückhalt erfahren haben. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete zuletzt von einem Konflikt zwischen Baur und Weimer um den Kulturteil des Magazins. Baur wollte diesen reduzieren, Weimer war dagegen. "Im Streit um die Macht beim ‚Focus‘ dürfte Baur die Unterstützung seines alten Förderers Helmut Markwort gehabt haben, der bei dem Magazin immer noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat", vermutet "Kress".

Wolfram Weimer, geboren 1964, war von 2004 bis 2010 Chefredakteur und Herausgeber des von ihm gegründeten Politikmagazins "Cicero", leitete davor die Tageszeitungsredaktion der "Welt" und war als Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Madrid tätig. In zahlreichen Publikationen äußerte er sich immer wieder auch zu religiösen Themen. So gehörte Weimer zu den Unterstützern eines Wahlpflichtfaches Religion in Berlin. "Wer aus der Religion austritt, tritt ins Nichts ein", schrieb Weimer zur Kampagne. In seinem Buch "Credo – Warum die Rückkehr der Religion gut ist" vertritt er die These, dass sich die Säkularisierung unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert umkehrt und die Religion eine größere Rolle einnehmen werde. Weimer ist auch Herausgeber des Bandes "Himmlische Karikaturen" und des Buches "Freiheit, Gleichheit, Bürgerlichkeit – Warum die Krise uns konservativ macht". (pro)

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