„Für uns ist der Weihnachtsmann ein Packesel der Geschenkeindustrie, die doch nur auf Konsum bedacht ist“, sagt die Pressesprecherin des Bonifatiuswerks, Carolin Meyer. „Deswegen wollen wir den Heiligen Nikolaus zurück.“ Mit den Plakaten, Aufklebern und Web-Bannern will das katholische Hilfswerk ein klares Zeichen setzen. Der Weihnachtsmann sei eine „Kunstfigur“, der den Umsatz steigern soll. Das Leben des Heilige Nikolaus dagegen rufe zu Nächstenliebe auf.
„Vom Nikolaus können wir viel lernen“
Die Unterscheidung zwischen dem Nikolaus und dem Weihnachtsmann fällt vielen Menschen allerdings zunehmend schwerer. Das „Bonifatiuswerk“ möchte das ändern. Die Homepage „weihnachtsmannfreie-zone.de“ lädt dazu ein, sich mit dem Leben des Heiligen Nikolaus zu beschäftigen. Viel sei darüber nicht bekannt, sagt der Kölner Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti. Lernen könne man trotzdem viel vom Heiligen Nikolaus: „Besitz dient ihm nicht zur Repräsentation oder als Machtfaktor, sondern ist ihm Geschenk Gottes, das dann Früchte bringt, wenn man es weitergibt“, so Becker-Huberti.
Nikolaus-Computerspiel
Das Angebot der Homepage ist überwiegend auf Kinder zugeschnitten. Zahlreiche Geschichten rund um den Nikolaus werden präsentiert, eine Nikolaus-CD mit „Geschichten und Liedern“ kann bestellt werden. Darüber hinaus hat das „Bonifatiuswerk“ ein Computerspiel entwickelt. Unter „lauf-nikolaus.de“ können Kinder als Nikolaus gegen den Weihnachtsmann antreten und versuchen, mehr Geschenke als der Mann mit der Zipfelmütze zu verteilen. Besonders beliebt seien auch die Bastelbögen, mit deren Hilfe man aus einem handelsüblichen Schokoladenweihnachtsmann einen Schokonikolaus herstellen kann, sagt Meyer.
Hahne: Gute Argumente für „weihnachtsmannfreie Zone“
Zahlreiche Hinweise auf Nikolaus-Ausstellungen, Online-Lexika, den Verein „Nikolaus e.V.“ und die besten Adressen für Schokonikoläuse machen die Seite auch für Erwachsenen interessant. Dort erklärt beispielsweise Peter Hahne, warum er die Aktion unterstützt. Mit Sankt Nikolaus verbindet der Fernsehmoderator Werte wie „Uneigennützigkeit, Nächstenliebe, Solidarität, Schenken und Teilen“. Auch heute noch könne uns der Bischof lehren: „Schenken macht nicht ärmer, sondern reicher! Und: Eine gute Tat bewegt auch andere zu guten Taten“, so Hahne.