Weihnachten in Gefahr? – Fest aus mehreren Städten verbannt

Nicht jeder genießt die winterliche Weihnachtszeit. In Bosnien, Großbritannien und den USA haben sich Atheisten aufgemacht, den christlichen Brauch zu unterbinden – teilweise mit Erfolg.
Von PRO

Wenn in der Winterzeit die ersten Schneeflocken vom Himmel rieseln, Adventsmärkte und Krippenausstellungen öffnen und die ersten Weihnachtsbäume aufgestellt werden, beginnt der beschauliche Teil des Jahres. Für Christen ist es eine Zeit, in der sie sich an die Geburt Jesu erinnern und sie feiern.

Dass das friedliche Fest manchen Atheisten ein Dorn im Auge ist, wird in der Vorweihnachtszeit ebenso deutlich. In mehreren Städten wurde das Weihnachtsfest auf Drängen antichristlicher Organisationen abgeschafft, in anderen finden sich Werbeplakate mit antireligiösen Slogans.

Kein Weihnachtsfest im Kindergarten

Am härtesten trifft es wohl die Kinder in Sarajevo. Wie die bosnische Nachrichtenagentur „Tanjug“ berichtet, wird in den 24 Kindergärten der Stadt in diesem Jahr kein Weihnachten gefeiert. Weder sollen Weihnachtsbäume aufgestellt, noch Geschenke verteilt werden. Grund sei die Einführung eines verpflichtenden muslimischen Religionsunterrichts in den Kindergärten.

Die bosnische Bevölkerung besteht zu 43 Prozent aus Muslimen und zu 48 Prozent aus Christen. Leo Plockinic, Präsident der Nichtregierungs-Organisation „Croatian Libertas“, sagte, wenn sich ein solcher Trend fortsetze, könne Bosnien bald zu einem radikal-islamischen Land werden. Zahlreiche Serben und Kroaten haben ihre Kinder laut Tanjug mittlerweile aus den Kindertagesstätten genommen.

„Lichterfest“ soll christlichen Brauch ersetzen

Auch im Herzen Europas wehren sich Atheisten gegen das Weihnachtsfest. Laut „Radio Vatikan“ feiert die englische Stadt Oxford künftig nicht mehr Weihnachten, sondern das „Winter Light Festival“, das „Lichterfest“ also. Angehörige anderer Religionsgemeinschaften sollten sich künftig nicht mehr durch das Feiern des christlichen Festes verletzt fühlen, begründeten die Verantwortlichen die Umbenennung.

Der Kultur-Minister des Vatikan, Erzbischof Gianfranco Ravasi, kritisierte die Entscheidung: „Man hat den Eindruck, dass in Oxford der Dialog mit den Religionsgemeinschaften umgangen werden sollte, und das bewusst“, sagte er gegenüber „Radio Vatikan“. Mit der Abschaffung des Festes verleugneten die Europäer ihre eigene Identität. Mittlerweile hätten in Oxford sogar Juden und Muslime gegen die Aktion protestiert.

Atheistisches Plakat neben Krippenszene

Auch wenn die völlige Abschaffung des Weihnachtsfestes bisher eher eine Ausnahme darstellt, bemühen sich Nichtchristen weltweit derzeit, eine Alternative zur Weihnachtstradition zu schaffen. Im Washingtoner Kapitol etwa hängt in diesem Jahr ein Plakat mit der Aufschrift: „Es gibt nur unsere natürliche Welt. Religion ist nichts als ein Mythos und Aberglaube, der die Herzen verhärtet und den Geist versklavt.“ Der Slogan soll laut der Zeitung „Christian Post“ ein Gegengewicht zu dem traditionellen „Capitol Holiday Kids Tree“ darstellen. Der acht Meter hohe Baum wird seit 20 Jahren in der Vorweihnachtszeit vor dem Kapitol aufgestellt. Neben dem Baum ist eine Krippenszene zu sehen.

Drahtzieher der antireligiösen Aktion ist die amerikanische „Freedom from Religion Foundation“ (Organisation Freiheit von Religion). Vizepräsident Dan Barker begründete die Aktion mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Für Atheisten sei es wichtig, ihre Sichtweise gleichgewichtig zu den religiösen Symbolen darlegen zu können. Ron Wesselius, Verantwortlicher für die Krippenszene, sagte gegenüber „Christian Post“, die Atheisten beunruhigten ihn nicht: „Ich denke, die Krippenszene spricht für sich selbst.“

„Du glaubst nicht an Gott? Du bist nicht allein.“

In Washington werben Atheisten derzeit mit den Slogans „Du glaubst nicht an Gott? Du bist nicht allein“, oder „Warum an einen Gott glauben? Sei einfach gut um Himmels willen!“. Neben dem Spruch ist ein Weihnachtsmann abgebildet, der die Hände nach oben hält, als zucke er mit den Schultern. Fred Edwords, Sprecher der humanistischen Gruppierung, erklärte gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender „Fox News“, die Plakate richteten sich an „Nichtgläubige, die sich während der kommenden Feiertage ein wenig allein fühlen, weil es dabei um traditionelle Religion“ gehe. (PRO)

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