Webber-Vorschlag: Kostenloses Internet in den Kirchen

Der englische Komponist Andrew Lloyd Webber sorgt mit einem interessanten Vorschlag für Aufsehen. Die Kirchen des Landes sollten mit kostenlosem WiFi ausgestattet werden. Dann könnten sie auch wieder als Zentrum der Gemeinden fungieren.
Von PRO
Kostenloses Internet in Kirchen könnte das Gemeindeleben befruchten, meint Andrew Lloyd Webber
Andrew Lloyd Webber, der unter anderem „Jesus Christ Superstar“ komponiert hat, hat die Idee des kostenlosen Internets in Kirchen auch schon der britischen Regierung vorgeschlagen. Der 66-Jährige, der 1992 zum Ritter geschlagen und 1997 zum Lord erhoben wurde, sitzt für die konservative Partei von Premier David Cameron im „House of Lords“.

Kirche wird wieder Zentrum der Gemeinde

Gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian sagte er: „Ich möchte, dass alle Kirchen des Landes Wi-Fi bekommen. Wenn dies umgesetzt wird, werden die Kirchen wieder das Zentrum der Gemeinde. Sie sollten zurückkommen zur mittelalterlichen Tradition, als örtliche Unternehmen ihre Geschäfte im Kirchenschiff tätigten.“ Bei der Finanzierung des Projekts könnte auch die Regierung unterstützen. Für die FAZ-Redakteurin Gina Thomas war der technologische Fortschritt schon immer schwierig für die Kirche. Als der Buchdruck erfunden wurde, plagte die Kirche die Sorge, dass die gedruckte Bibel dem Gottesdienst den Todesstoß versetzen werde, „weil die Menschen nicht mehr auf die Kirchen angewiesen seien, um das Wort Gottes zu vernehmen“.

Bibelstellen und Kirchenlieder auf Tablets

In der Gegenwart stellen die Handys und die sozialen Medien die Kirchen vor Herausforderungen. Einige Gemeinden erwägen, das Telefonsignal zu blockieren, andere machen sich die neue Technologie zu eigen. Eine anglikanische Kirche in der Grafschaft Derby überträgt der besseren Lesbarkeit halber Bibelstellen und Kirchenlieder auf Tablets, die vor dem Gottesdienst verteilt werden. Andere experimentieren mit eigenen Apps, um die Gemeindeglieder enger zu verknüpfen. Aus Sicht der FAZ-Redakteurin Gina Thomas habe Jesus mit der Tempelreinigung dem Geschäfte machen im Gotteshaus eine klare Absage erteilt. Thomas plädiert stattdessen dafür, Lloyd Webbers Erfolgsmusicals kostenlos aufzuführen, um die leeren Kirchen zu füllen. Der Bischof von Norwich, Graham James, begrüßte Webbers Idee. Seine Diözese nutze bereits ihre Kirchtürme, um von dort aus mit der Breitband-Technologie weit entfernte Gegenden zu vernetzen: „Es ist ein einfallsreicher Weg unser großes Netzwerk für gesellschaftliche Aufgaben zu nutzen“, wird er auf dem Blog „patheos.com“ zitiert. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/film/detailansicht/aktuell/neue-verfilmung-von-jesus-christ-superstar-82095/
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