Was wäre, wenn es keinen Sonntag gäbe…?

Der 22-minütige Film trägt den Titel "Auf der Suche nach dem verlorenen Sonntag". Der Kurzfilm, den die Produktionsfirma "Day For Night" im Auftrag des Evangelischen Medienhaus Stuttgart produzierte, spielt in der Zukunft. Im Jahr 2050 hat sich eine hoch kapitalistische und rein leistungsorientierte Gesellschaft etabliert. Der Sonntag ist als freier Tag in der Woche abgeschafft.

Der Zuschauer sieht gehetzte Menschen, die einzeln durch eine moderne Stadt hetzen, den Blick starr auf ein Smartphone in der Hand geheftet. Der "Electronic Organizer" ist ein digitales Überwachungsgerät, das den Alltag und vor allem die Zeitplanung der Menschen kontrolliert. Der 13-jährige Julius und seine Freundin Lilli treffen Julius‘ Opa, der ihnen mehr über den Sonntag erzählt, wie er früher praktiziert wurde. Denn der Großvater ist Christ. Die beiden Teenager kommen ins Gespräch über Werte, Zeit und Glaubensdinge. Der Opa erklärt ihnen, dass sich bekennende Christen am Sonntag aus den gesellschaftlichen Verpflichtungen ausklinken, und warum. Die zwei folgen dem Großvater heimlich zu einem Gottesdienst. Sie lauschen den Gesängen und fühlen sich seltsam berührt von der Kraft und Intensität.

Bischof July: Sonntag ist überlebenswichtig

Eine Gesellschaft kann ohne einen arbeitsfreien Tag pro Woche nicht überleben. Deshalb müsse der Sonntag besser geschützt werden. Das sagte der württembergische Bischof Frank Otfried July am Mittwoch bei der Präsentation des Kurzspielfilms in Stuttgart . Laut einem Bericht des "Evangelischen Pressedienstes" (epd) erklärte July, der Sonntag komme auch Menschen zugute, die den christlichen Glauben nicht teilen. An der Einhaltung des Sonntags entscheide sich, ob der moderne Mensch frei bleibe oder sich total von ökonomischen Zwängen vereinnahmen lasse. "Nicht der Sonntag braucht uns – sondern wir brauchen den Sonntag", so der Landesbischof.

Regie bei dem Kurzfilm führte Uwe Nagel von "Day For Night" mit Sitz in Hannover und Berlin. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Bob Konrad und Eckehard Weis. Der Film ist beim Evangelischen Medienhaus Stuttgart unter www.dvd-complett.de erhältlich. Dabei kostet er mitsamt dem Recht zur öffentlichen Aufführung 98 Euro, kirchliche Einrichtungen in Württemberg zahlen einen Rabattpreis von 29,80 Euro.

Die DVD enthält neben dem Film Begleitmaterial für den Schul- und Konfirmandenunterricht sowie die drei Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch "Halleluja", "Meine Zeit steht in Deinen Händen" und "Vertraut den neuen Wegen". (pro)