In Dänemark, Neuseeland und Finnland ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest größtenteils. Das vermittelt ein am Dienstag in Berlin veröffentlichter Index der Nichtregierungsorganisation Transparency International (TI). Die Rangliste stellt diese drei Länder als weltweit am wenigsten korrupt dar. Sie landen deshalb auf den vordersten Rängen. Am schlimmsten gehe es hingegen in Somalia, Nordkorea und Afghanistan zu. Sie stehen am Ende der Liste. Deutschland findet sich auf Platz 12 von 177 Staaten, Griechenland bildet das europäische Schlusslicht.
Natürlich haben die Medien diese Nachricht aufgegriffen. Griechenland sei laut „Korruptionsindex“ das korrupteste Land in Europa, in Spanien habe das Verbrechen erheblich zugenommen, heißt es in den Meldungen der Agenturen. Das stimmt aber nicht ganz. Tatsächlich betitelt Transparency International seine Rangliste als „Korruptionswahrnehmungsindex“. Die Erklärung dafür liefert die Organisation selbst: Weil Korruption normalerweise im Verborgenen geschieht, gebe es keine verlässlichen Daten zum realen Aufkommen solcher Straftaten. Würden sich die Statistiker auf die Häufigkeit von Verurteilungen und Gerichtsverfahren verlassen, zeigten sie die Qualität der Strafverfolgungsbehörden auf, nicht aber die tatsächliche Zahl von Rechtsverletzungen. Deshalb beschränken sich die untersuchenden Institute darauf, Geschäftsleute und Länderexperten nach ihrer Einschätzung des Grads der Korruption in ihren Ländern zu befragen.