„Wahlprogramm“ von Christen zur Landtags- und Bürgermeisterwahl

Christen aus Baden-Württemberg wiesen vor der Landtagswahl auf die wichtigste Wahl im Leben hin. Die hatte mit Politik nichts zu tun.
Von Norbert Schäfer

Im baden-württembergischen Holzmaden, einem 2.300-Seelen-Ort im Landkreis Esslingen, haben Gläubige zum Wahlsonntag am 14. März ein eigenes Wahlprogramm auf die Beine gestellt. Darin haben Christen aus dem Ort unter dem Slogan „Reichtum für alle“ Wahlwerbung für Jesus Christus gemacht. Die Bürger sollen sich für den Heiland entscheiden und als Begleiter für ihr Leben wählen.

Herausgeber der Wahlbroschüre, die in alle Haushalte verteilt wurde, sind Pfarrer Peter Martin von der katholischen St.-Franziskus-Kirchengemeinde in Weilheim an der Teck und Andreas Taut von der Evangelischen Kirchengemeinde Holzmaden sowie Christen des Ortes. An die Bürger des Ortes gerichtet schreiben die Pfarrer: „Wer die Wahl hat, hat keine Qual. Denn es ist ein Vorrecht, dass wir auswählen dürfen!“ In der Broschüre berichten dann Christen aus Holzmaden, wie ihr Leben durch die Entscheidung für Jesus bereichert wurde, und laden dazu ein, Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam über den christlichen Glauben nachzudenken.

Mut zum öffentlichen Bekenntnis

Das 64-seitige Wahlprogramm hat sich Theologie-Student Frieder Gerber ausgedacht, der mit dem Programm ein Zeichen setzen will, dass Christen im Glauben an Christus reich beschenkt sind. Das „Wahlprogramm“ für den Heiland wurde dann am Wochenende vor der anstehenden Landtagswahl in Baden-Württemberg und der Bürgermeisterwahl in dem Ort in die Briefkästen verteilt. Flankiert wird das Wahlprogramm durch einen Film auf YouTube. Darin berichten Christen aus dem Ort, was ihnen der christliche Glaube bedeutet und aus welchen Gründen Jesus ihr Leben reich gemacht hat.

Gegenüber der regionalen Tageszeitung, dem „Teckboten“, erklärte Taut vor einer Woche: „Das Heft fordert heraus, von unserem Glauben Zeugnis zu geben. Das erfordert heutzutage eine große Portion Mut“. In Wahlprogrammen der Parteien würden Bewerber für politische Ämter häufig ihre Kirchenmitgliedschaft verschweigen, der christliche Glaube spiele offenbar keine Rolle mehr. Anders in Holzmaden. Die Beteiligten stehen zu ihrem Glauben und haben neben den Fotos auch der Veröffentlichung von Adresse und Kontaktdaten zugestimmt.

Mit ihrer Aktion wollen es die Holzmadener Christen offenbar bewenden lassen, wenigstens was die Politik angeht. Gegenüber dem Teckboten erklärte Gerber: „Uns geht es nicht um Politik, sondern wir wollen – ohne zu belehren – zeigen, dass es noch andere Wahlen und Entscheidungen im Leben gibt, die es gilt zu bedenken.“

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