Katholisch.de ist das offizielle Internetportal der Katholischen Kirche in Deutschland. Vor einigen Wochen bestellte die Redaktion offenbar einen Text zum Thema „Homosexualität und die Bibel“ bei Scholz. Im strittigen und zumindest bei den Auftraggebern nicht veröffentlichten Beitrag schreibt dieser: „Völlig absurd aus heutiger aufgeklärter Sicht ist die Verbindung von Homosexualität und moralischem Fehlverhalten.“ Heute betrachteten die meisten Forscher Homosexualität als Variante in der Evolution. In der Bibel sei sie ein Randthema „mit weniger denn zehn einschlägigen Stellen“. Zudem kenne die Bibel ganz im Gegensatz zur heutigen Lebensrealität Schwule und Lesben nicht als einander hingegebene Lebenspartner.
Scholz nennt es deshalb „verantwortungslos“ Homosexuellen die „christliche Legitimation ihres Lebenskonzeptes zu bestreiten“. Besonders kritisch geht er im Folgenden die Katholische Kirche an. „Das klassische Verständnis der Ehe als Sakrament bietet weniger Spielraum für eine wirkliche (!) Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensformen und weiterer Familienverbünde jenseits von Ehegemeinschaften“, schreibt er. Der hohe Stellenwert der Tradition verhindere einen offenen Dialog. Daher sei auch von der kommenden Familiensynode nicht viel zu erwarten, auch wenn eine Öffnung in diese Richtung wünschenswert sei.