Von der Kanzel in den „iPod“ – Wie Christen tragbare Musikspieler nutzen

W e t z l a r (KEP) - Der neue Trend bei privaten Internet-Nutzern heißt "Podcasting" - dabei werden persönliche Audio-Aufzeichnungen frei zum Download angeboten. In Amerika nutzen jetzt auch Kirchen und christliche Gemeinden die Technik und bieten Gottesdienst-Mitschnitte als "Godcasting" an.
Von PRO

Der Computer-Hersteller „Apple“ brachte vor vier Jahren ein kleines Abspielgerät für Musik heraus, das zwar kaum größer als eine Zigarettenschachtel ist, aber die gesamte heimische CD-Sammlung in sich aufnehmen kann. Der „iPod“ und mit ihm eine weltweit stetig wachsende Fan-Gemeinde waren geboren. Andere Hersteller zogen nach und produzierten ähnliche Geräte, und die Preise sinken bis heute rasant. Die Folge: immer mehr Menschen genießen an allen denkbaren Orten über Kopfhörer die mp3-Dateien, die sie zuvor von ihrem Computer beziehungsweise aus dem Internet geladen haben.

Längst verwenden viele diesen mobilen mp3-Spieler nicht nur für Musik, sondern auch für Sprache. Ganze Radio-Programme wurden am heimischen PC zusammengebastelt, die dann als Datei zum Download auf der privaten Internet-Seite angeboten wurde. Daraus hat sich ein neues Hobby für so manchen Internet-Freak entwickelt: das „Podcasting“. Diese Wort leitet sich ab vom englischen Ausdruck für Rundfunk, „Broadcasting“, und dem „iPod“.

Auch Christen nutzen dieses neue entstandene Medium und erzählen von ihrem Glauben. Besonders in Amerika entwickelt sich derzeit ein Trend, bei dem christliche Gemeinden Erfahrungsberichte, Predigten oder Gottesdienst-Mitschnitte ins Netz stellen. Der Homepage-Besucher lädt die Dateien dann auf seinen tragbaren Musik-Spieler und kann die christliche Botschaft hören, egal, ob er gerade im Stau steht oder beim Rasenmähen oder im Fitness-Center ist.

Aus „Podcasting“ wird „Godcasting“

Joyce Long von der Mount-Pleasant-Gemeinde in Greenwood im US-Bundesstaat Indiana hatte bereits im Jahr 2001 damit begonnen, Aufnahmen von Gottesdiensten im Internet einer breiteren Öffentlichkeit anzubieten. Auf der Webseite der Gemeinde (www.mount.org) sind für jeden Predigten, Gesänge und religiöse Lebenshilfe zugänglich. „Die meisten Downloads haben wir montags, weil viele Leute am Wochenende keine Zeit haben, zum Gottesdienst zu kommen“, erzählt Long nicht ohne Stolz. „Wir hätten nie damit gerechnet, dass die Downloads ein solcher Erfolg werden“, sagt Nick Ciske von der Vineyard Church in Minneapolis in einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP.

Webseiten wie „Psalmcast“, wo Psalmen heruntergeladen werden können, schießen in den USA wie Pilze aus dem Boden. Auch Vertreter anderer Religionen wie Buddhisten und Juden sind längst dabei und bieten ihre Botschaft als Audio-file an.

Auch in Deutschland verbreitet sich das Podcast-Fieber. Neben normalen christlichen Internet-Radios kann man sich christliche Hör-Stücke als mp3 herunterladen. So etwa auf www.predigt.de, wo ein Hannoveraner Pastor Predigt-Mitschnitte sammelt. Auch auf „Sermon Online“ steht eine Predigt-Datenbank zur Verfügung. Einzelne Gemeinden wie die Berliner Südstern-Gemeinde (www.radio-suedstern.de) oder die Nürnberger Gemeinde „Vaterhaus“ predigen im Internet.

Mehr zum digitalen Audio-Boom und wie Christen ihn nutzen, lesen Sie im Artikel „Radio hören ohne Radio“ im Christlichen Medienmagazin pro. Kostenlose Bestellung: Telefon: (06441) 915 151, E-Mail: pro@kep.de.

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