Torsten Hartung hat keinen bösartigeren Menschen gekannt, als sich selbst. In der WDR-Sendung „Kölner Treff“ hat der ehemalige Schwerst-Kriminelle und verurteilte Mörder von seiner Bekehrung erzählt und darüber, wie Gott sein Leben verändert hat.
Von PRO
15. Dezember 2014
Foto: Markus Pletz
Hat bei Bettina Böttinger am Freitag erzählt, wie er den Glauben an Gott gefunden hat: Torsten Hartung
Torsten Hartung war bereits als Jugendlicher kriminell. Mit 18 Jahren saß er zum ersten Mal wegen Körperverletzung im Gefängnis. „Die Aggressionen waren Ausdruck meiner seelischen Verletzungen und von Dingen, die ich nicht aufarbeiten und verstehen konnte“, bekennt Hartung in der WDR-Gesprächsrunde. Fehlende Zuneigung im Elternhaus habe er durch seine kriminellen Handlungen ausgleichen wollen: „Ich wollte nicht mehr Opfer sein.“
Raus aus der DDR
Seine Lebensgeschichte hat Hartung jetzt in seiner Biografie „Du musst dran glauben“ aufgearbeitet, die im adeo-Verlag erschienen ist. Zwischenzeitlich schien sein Leben mit einer Ausbildung zum Dachdecker eine positive Wendung zu nehmen. Aber Hartung wollte die DDR verlassen. Bei einem vorgetäuschten Fluchtversuch lässt er sich bewusst erwischen. Wegen versuchter Republikflucht schiebt ihn die DDR nach der abgesessenen Haftstrafe nach West-Berlin ab.
Aber Hartung entscheidet sich wieder für das „Böse“. Bereits mit 10 Jahren habe er sich gegen die Gewalttätigkeiten in der Schule gewehrt und so Aufmerksamkeit für sich gewonnen. „Es war eine Art Liebesersatz. Ich konnte für mich selbst nicht entwickeln, dass ich einen Wert oder Selbstwert hatte.“ Wenn Du gewinnen willst, musst Du mich töten, habe seine Parole gelautet und dies habe gut funktioniert.
Gott ist!
Hartung wird in einem der größten Autoschieber-Ringe Europas eine richtig große Nummer. Alles, was ihn und seine Stellung in Frage stellt, räumt er aus dem Weg – und wird so zum Mörder. „Ich hatte keine Emotionen dabei, die Person zu töten“, erzählt er im WDR. Erst zwei Jahre später wird er von Interpol verhaftet.
Im Gefängnis, darunter fünf Jahre in Isolationshaft, kommt er zum Glauben an Gott. Dort findet er, wonach er sich lange gesehnt hat. „Vorher war ich orientierungslos, hilflos und verantwortungslos. Ich habe begonnen, über die wesentlichen Dinge des Lebens nachzudenken und wo ich meine Schuld loswerden kann. Ich habe entdeckt: Gott ist. Und damit ist mein ganzes Wert- und Weltbild in sich zusammengefallen.“
Hartung legte ein Geständnis für seine bis dahin nicht bewiesene Tat ab. Mit der Gewissheit der Vergebung und Barmherzigkeit habe er die Chance gehabt, etwas Neues anzufangen. Gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls Christin ist, hilft er heute jugendlichen Straftätern, die Fehler zu vermeiden, die er selbst einmal begangen hat. Durch seine eigene Lebensgeschichte wüssten die Jugendlichen, „ich bin einer von ihnen“. (pro)
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