Vom Fernsehen auf die Kanzel

Die „hessenschau“-Moderatorin Alrun Kopelke verlässt Ende August den Hessischen Rundfunk. Ihre neue Aufgabe ab September: Vikarin in Frankfurt am Main.
Von PRO
Zuschauer kennen Kopelkes Gesicht aus der „hessenschau“, dem Flaggschiff des Hessischen Rundfunks. Im Wechsel mit anderen Journalisten moderiert sie dort seit mehreren Jahren die Nachrichten. Nun will sie Pfarrerin werden. „Vor 20 Jahren hat mich der Journalismus fasziniert, heute sind es der Glaube und die Kirche“, sagt die Moderatorin. „Zu Beginn des Theologie-Studiums hatte ich durchaus große Zweifel, aber die Jahre der Ausbildung bringen einen Reifungsprozess in Gang.“ Kopelke hat berufsbegleitend Theologie in Marburg studiert.

Die Entscheidung sei seit längerer Zeit in ihr gereift, erzählte Kopelke im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Ich habe es sehr geschätzt, in der Kirchengemeinde mitzuarbeiten. Wenn Sie dann noch merken, dass es anderen Menschen schwer fällt, Worte zu finden, um sich an Gott zu wenden – und Sie selbst haben damit kein Problem – dann festigt sich allmählich der Gedanke, daraus einen Beruf zu machen.“

„Auf journalistische Erfahrungen zurückgreifen“


Aus Neugierde und aus „Lust am Weiter-Erzählen“ habe sie sich damals für den Journalismus entschieden. So unterschiedlich sei ihr nun angestrebter Beruf gar nicht, meint Kopelke. „Ein guter Gottesdienst hat viel zu tun mit einer guten Inszenierung. Die Form muss sorgfältig gewählt sein und darf – ja soll – auch je nach Besuchern unterschiedlich ausfallen. Da kann ich sicher auf berufliche Erfahrung zurückgreifen.“ Als Moderatorin müsse sie sich überlegen, wie sie ein Thema spannend verkaufen könne. „Neben der neuen Entwicklung baue ich dann auch auf Bekanntes. Als Theologin dagegen nehme ich seit langer Zeit Bekanntes und versuche es, für die heutige Zeit zu übersetzen. Insofern gibt es sicherlich einen Zusammenhang.“ Jedoch kämen als Vikarin auch andere Aufgaben auf sie zu: Sterbende begleiten, Menschen Mut zusprechen und ihnen zuhören.

Nach ihrem Rückzug aus dem Journalismus arbeitet Kopelke zunächst als Vikarin in Frankfurt-Nied. Dort predigt sie und gestaltet Gottesdienste. „Aber auch Religionsunterricht, Konfirmandenunterricht und Seelsorgegespräche, Beerdigungen, Taufen und Arbeit im Kirchenvorstand gehören zu meinen ‚Lernaufgaben‘“, sagt Kopelke. Während ihres Vikariats besucht sie das Theologische Seminar in Herborn.

Kopelke besucht derzeit die evangelische Andreasgemeinde im hessischen Niederhöchstadt und ist dort als Mitarbeiterin tätig. Im Jahr 2006 war sie Referentin bei der Tagung für Nachwuchsjournalisten der Christlichen Medienakademie. Am 23. August moderiert sie zum letzten Mal für die „hessenschau“. (pro)
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