Volker Kauder gegen das Aus von „Radio Paradiso

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat sich gegen das Ende des christlich geprägten Berliner Radiosenders "Radio Paradiso" ausgesprochen. "Aus Respekt für unsere christlich-abendländische Tradition" müsse der Sender seine Lizenz behalten, forderte Kauder in einem Kommentar im Berliner "Tagesspiegel".
Von PRO
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat die am 30. November 2010 auslaufende UKW-Lizenz für das christliche "Radio Paradiso" nicht verlängert. Damit steht der einzige kirchlich orientierte Radiosender in Berlin-Brandenburg vor dem Aus. Nach Ablauf von zwei Lizenzperioden – "Radio Paradiso" ist im 14. Jahr auf Sendung – sieht das Gesetz eine offizielle Ausschreibung vor. Die Medienanstalt des Landes will die Frequenz von "Radio Paradiso", das zu großen Teilen der evangelischen Kirche gehört, an den Sender "oldiestar" abgeben. Zur Begründung hieß es, der Sender habe den Wortanteil immer weiter reduziert, und darunter habe die Qualität gelitten. Der Geschäftsführer von "Radio Paradiso", Matthias Gülzow, wies diese Behauptung als falsch zurück.

Neben Vertretern aus Kirche und Politik protestierte nun auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Kauder, gegen die Ankündigung der Medienanstalt, den Sender einzustellen. "Radio Paradiso" sei "wichtig, denn wir leben in einem Land, das in christlichen Werten und christlicher Tradition wurzelt". Das sollte sich auch in der Medienlandschaft widerspiegeln.

Weiter schrieb Kauder im "Tagesspiegel": "In einer Zeit, in der wir stärker als je zuvor um Werte ringen, die unserer Gesellschaft zugrunde liegen, wäre es ein schlechtes Signal, einem christliche orientierten Sender keinen Platz mehr zu geben." Der Beweis dafür, dass der Sender eine "gelungene Mischung aus Unterhaltung und Information" biete, seien die 22.000 Hörer, die pro Stunde einschalten.

Die angekündigte Entscheidung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, dem Sender die Lizenz zu entziehen, sei falsch. "Gerade weil es nur einen christlich geprägten Sender gibt, müsste dieser erhalten bleiben", so Kauder. Wenn der Berliner Senat Multikulturalität propagiere, müsse er auch den Christen "Raum zur Entfaltung" geben. Der sei indes immer wieder beschnitten worden, sagte der CDU-Politiker.

Den Vorwurf, der Sender verliere sein christliches Profil, lässt Kauder nicht gelten. "Radio Paradiso" habe den Anteil christlich geprägter Wortanteile nach eigener Aussage im letzten Jahr sogar deutlich vergrößert. Kauder kritisiert zudem, dass die Medienanstalt vor dem Einstellen einer Rundfunklizenz nicht mit dem betreffenden Sendern spreche.

Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, unterstützte Kauder in seiner Kritik an der MABB-Entscheidung. Allerdings betonte Baake auch, dass das christliche Profil des Senders "Radio Paradiso" zu Wünschen übrig lasse. Baake: "Sollte es zu einer Revision der Entscheidung kommen – was sehr zu wünschen ist –, muss es auch zu einer Programmreform kommen, damit ‚Radio Paradiso‘ zu Recht als ein ‚christlich geprägter Sender in der Hauptstadt‘ bezeichnet werden darf." (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/radio.html?&news[action]=detail&news[id]=2974
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