Vertrauen ist alles

Ein Theologe wendet sich den Frauen zu: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, schreibt in Zukunft jede Woche für die Zeitschrift "Bild der Frau". In seiner Kolumne "Im Vertrauen" betont der 64-Jährige die Bedeutung und Notwendigkeit von Werten, die die Gesellschaft zusammenhalten sollen.
Von PRO

"Weil unsere Gesellschaft ohne Werte auseinanderfällt – und Frauen das wissen", schreibt Schneider wöchentlich eine Kolumne in der Frauenzeitschrift. Passend zum Jahresanfang beginnt der Theologe mit einem Beitrag über "gute Vorsätze" und ermuntert die Leser dazu, vor Gott jederzeit einen neuen Anfang machen zu können. "Selbst Gott verlangt nicht von mir, dass ich perfekt bin. Er liebt mich, wie ich bin", bekennt Schneider. Gott traue den Menschen aber Veränderung zu, daher seien gute Vorsätze "gar nicht schlecht", um nicht hinter den eigenen Lebensmöglichkeiten zurückzubleiben.

Neben der Kolumne erschien in der aktuellen Ausgabe ein Porträt über den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, in dem "Bild der Frau"-Autor Detlef Maczewsky die Seelsorgetätigkeit des 64-Jährigen stark hervorhebt. "Es ist gut, dass Nikolaus Schneider jetzt auf den großen Kirchen- und Politikbühnen steht – als echter Seelsorger." Der Theologe sei nämlich kein realitätsferner Mensch, sondern mit den Nöten der Menschen vertraut.

"Viel mit dem lieben Gott gestritten"

Als Schneiders Tochter Meike im Alter von 22 Jahren an Leukämie starb, habe er "viel mit dem lieben Gott gestritten". Zweifel an seiner Berufung hätten sich breit gemacht. "Man wird da, wo man selber nichts mehr halten kann, von Gott gehalten", sagt er in der Frauenzeitschrift. "Meine Frau und ich haben nur überlebt, weil wir von Gott gehalten wurden." Offen spricht er darüber, wie er mit Gott gehadert habe. "Ich finde, Meikes Tod war nicht nötig. Aber ich werde meine Tochter wieder sehen."

Seine Zweifel sieht er inzwischen aber als "Ausdruck des lebendigen Glaubens". Daher machten ihm die täglichen Herausforderungen seines Amtes auch keine Angst mehr. "Ich bin, wie ich bin und führe mein Amt so aus, wie ich es kann." Wie der Journalist schreibt, sei Schneider ein Mensch, der wisse, was in den Herzen der Menschen vorgehe. Er hält fest: "Nikolaus Schneider ist Seelsorger, kein eitler Medienpfarrer." (pro)

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