Verfolgte Christen – Politiker in die Pflicht nehmen

Anlässlich des "Gebetstages für verfolgte Christen" am 14. November 2010 sollten die Christen in Deutschland Politiker in Regierung und Parlamenten stärker als bisher auf das Thema Christenverfolgung ansprechen. Dies forderte der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Wolfgang Baake. Auch der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, verlangte, dass Regierungen die Verletzung religiöser Freiheiten in den betroffenen Staaten deutlicher ansprechen.
Von PRO

Baake plädierte dafür, Politiker auch darüber zu informieren, dass Muslime, die zum Christentum konvertieren, in ihren Heimatländern mit dem Tod bedroht werden. Er würdigte in dem Zusammenhang das Engagement der CDU/CSU- Bundestagsfraktion und besonders ihres Vorsitzenden Volker Kauder, die in dieser Legislaturperiode die Situation der verfolgten Christen an die oberste Stelle ihrer außenpolitischen Arbeit gesetzt hätten. Es sei sehr wichtig, so Baake, dass die Regierungs- und Parlamentsmitglieder bei ihren außenpolitischen Kontakten, sowohl bei ihren Besuchen in den Gastländern, als auch bei Gesprächen mit den diplomatischen Vertretungen der betroffenen Länder, auf die Situation der Christen in den Verfolgungsländern hinwiesen.

Ähnlich äußerte sich der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, der in einem Gespräch mit der "Frankfurter Rundschau" sagte: "Es ist eine bestürzende Tatsache, dass das Christentum heute die weltweit am meisten verfolgte Religion ist. Wir müssen unsere Regierungen drängen, die Verletzung religiöser Freiheiten oder gar religiös motivierte Verfolgung in den betroffenen Staaten deutlich anzusprechen." Es sei eine schlimme Vorstellung, dass Christen in vielen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens keine Lebensgrundlage mehr hätten, dass sie vertrieben würden oder vor einer drohenden Verfolgung fliehen müssten.

Baake wies darauf hin, dass der Arbeitskreis für Religionsfreiheit, Menschenrechte und verfolgte Christen der Evangelischen Allianz (AKREF) und einige Organisationen, die sich speziell mit dieser Problematik beschäftigten, über sehr gutes Informationsmaterial verfügten, das man Politikern zur Verfügung stellen könne. Er wünsche sich, dass das Eintreten für verfolgte Christen zu einer "Massenbewegung wird, die nachhaltige Wirkungen zeigt". Denn es dürfe "niemanden gleichgültig lassen", so Baake weiter, "dass nach Einschätzung von Menschenrechtsexperten weltweit rund 200 Millionen Christen ihres Glaubens wegen diskriminiert und verfolgt werden". Deshalb sollten Christen ihre Abgeordneten auf das Thema Christenverfolgung schriftlich hinweisen und "genau überprüfen", wie die angeschriebenen Politiker auf die Bitte um Unterstützung reagieren. (pro)

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