Verfassungsschutz: Radikalisierung überwiegend im Netz

Radikale Islamisten rekrutieren nach Einschätzung des Verfassungsschutzes neue Mitglieder immer stärker über das Internet. Die Radikalisierung auch Einzelner finde bereits überwiegend im Netz statt, sagte der Vize-Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Alexander Eisvogel, am Freitag in Wiesbaden.
Von PRO

Der Verfassungsschutz beobachte seit einiger Zeit verstärkt soziale Netzwerke wie
Facebook und suche nach Indikatoren, die auf die Radikalisierung einzelner Nutzer schließen lassen. Die Teilnehmer von Islamisten-Foren fühlten sich über das Netz
schnell als Teil einer globalen Bewegung. Als besonders gefährlich würden derzeit die Salafisten eingeschätzt, die in Deutschland auf 2.500 Anhänger und etwa 200 Hauptakteure zählen könnten. Der Verfassungsschutz verwende bereits mehr als die Hälfte seiner Ressourcen auf die Beobachtung der Islamisten, deren Drohpotenzial auf Jahre anhalten werde.

Bei rechts- und linksextremen Gruppierungen beobachtet der Verfassungsschutz neben einer steigenden Gewaltbereitschaft eine zunehmende Entideologisierung. Die Täter seien oft nur noch durch eine allgemeine Haltung gegen den Staat verbunden, jeder gesellschaftliche Gegenentwurf fehle. (dpa)

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