Die Online-Offensive des Papstes startete im Zuge des kirchlichen Mediensonntags, der 2009 unter dem Motto „Neue Techniken – neue Verbindungen“ steht. Der Internetauftritt soll nach dem Willen der Macher in erster Linie dazu dienen, ein jugendliches Publikum anzusprechen, sagt Erzbischof Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Medienrates, bei der Präsentation der neuen Plattform gegenüber den Medienvertretern. Dies zeige bereits die Startseite, auf der der Papst neben einem Foto von Jugendlichen zu sehen sei. Die katholische Kirche könne diese Kommunikationsentwicklungen in einer Zeit, in der das Internet bereits nahezu alle Medien bis auf das Fernsehen ausgestochen habe, nicht ignorieren, so der Vatikan.
Papst: „Neue Technologien ein wahres Geschenk für die Menschheit
Die Angebote des neuen Portals orientierten sich dabei an den Surfgewohnheiten der Jugendlichen. Nach dem Vorbild des Online-Lexikons „Wikipedia“ gibt es eine Rubrik „Wikicath“, in der es möglich ist, Texte des Papstes zu kommentieren. Auch ein Link zu „YouTube“ und zur „Facebook-Seite“ des Papstes und sind auf der Startseite vorhanden. „Dort schreibt er zwar bisher noch nicht selbst, es sind aber zahlreiche Texte vom Papst abrufbar“, erklärte Erich Leitenberger von der Katholischen Presseagentur.
„Wir können auf diese Weise ein engmaschiges Netzwerk um unseren Papst herum bilden“, heißt es auf „pope2you“. Die Seite wird zum Start in fünf verschiedenen Sprachen angeboten, darunter auch Deutsch. Zusätzlich gibt es eine iPhone-Anwendung des internationalen Nachrichtenkanals „H20news“. Dieser Service werde zunächst nicht in deutscher Sprache verfügbar sein, so Leitenberger.
Appell an die „digitale“ Generation: Begeisterung für die Verkündigung
Die jungen Katholiken rief Benedikt XVI. dazu auf, im Internet zu missionieren. Vor allem der „digitalen Generation“ mit ihren Kenntnissen komme diese wichtige Aufgabe zu: „Seid bereit, euch mit Begeisterung die Verkündigung des Evangeliums bei euren Altersgenossen zur Aufgabe zu machen“, forderte der Papst. Bereits im Januar wurde ein eigener Video-Blog des Kirchenoberhauptes auf dem Internetportal „Youtube“ präsentiert. Unter den Foren-Nutzern im Internet ruft der Start der Internetseite „pope2you“ auch Kritiker auf den Plan. Ein 18-Jähriger schrieb in der sich entwickelnden Diskussion: „Ich will halt eine Respektsperson als Papst, und nicht einen Kumpel von nebenan und habe die Befürchtung, dass die Kirche da versucht, sich der Jugend mit aller Gewalt anzubiedern.“ (PRO)