Vatikan: Geschlechtsumwandlung kann Menschenwürde bedrohen

Der Vatikan hat seinen Standpunkt zu den Themen Gender-Theorie und Geschlechtsumwandlungen klargestellt. Beides lehnt die Kirche zum Schutz der Menschenwürde ab.
Der Petersdom von der Ostseite

Der Vatikan hat seine Haltung zu den Themen Gender-Theorie und Geschlechtsumwandlungen klargestellt. „Die Würde des Leibes kann nicht als geringer angesehen werden als die der Person als solcher“, heißt es in der Erklärung „Dignitas infinita – über die menschliche Würde“. Diese hat das vatikanische Glaubensdikasterium am Montag veröffentlicht. Sie ist von Papst Franziskus gebilligt.

In Kapitel vier des 25-seitigen Dokuments werden „einige schwere Verstöße gegen die Menschenwürde“ aufgezählt. In einem eigenen Unterpunkt widmet sich der Vatikan darin der Geschlechtsumwandlung. Jeder geschlechtsverändernde Eingriff berge in der Regel die Gefahr, „die einzigartige Würde zu bedrohen, die ein Mensch vom Moment der Empfängnis an besitzt“, heißt es in der Erklärung.

Dies beziehe sich jedoch nicht auf medizinische Behandlungen, die aufgrund von angeborener oder sich später entwickelnder „genitaler Anomalien“ durchgeführt werden. „In diesem Fall würde die Operation keine Geschlechtsumwandlung in dem hier beabsichtigten Sinne darstellen“, stellt der Vatikan klar.

Auch die „Gender-Theorie“ lehnt der Vatikan zum Schutz der Menschenwürde ab, da sie den „unaufhebbaren Geschlechtsunterschied zwischen Mann und Frau“ verschleiere. Mit ihrem Anspruch, alle gleich zu machen, lösche sie die Unterschiede aus. In dem entsprechenden Abschnitt der Erklärung wird aber auch betont, dass es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden müsse, „dass mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden“.

Neben Krieg, dem Leiden von Migranten oder dem Menschenhandel findet sich in dem Kapitel auch ein kurzer Abschnitt über sexuellen Missbrauch als Verstoß gegen die Menschenwürde. Die Kirche setze sich „unermüdlich“ dafür ein, allen Arten von Missbrauch ein Ende zu setzen, „und zwar beginnend im Inneren der Kirche“. Auch Abtreibung, Leihmutterschaft und Gewalt gegen Frauen werden in dem Dokument als „schwere Verstöße gegen die Menschenwürde“ aufgeführt.

epd
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