Die Informationen auf www.vatican.va werden künftig auch auf Arabisch und Russisch zu lesen sein. Zuständig für den Webauftritt ist der argentinische Bischof, Lucio Adriano Ruiz. Am Dienstag sprach er mit der Vatikanzeitung "L’Osservatore Romano" über die Neuerungen. Der Heilige Stuhl muss eine Sprache sprechen, "die für die heutigen Internetnutzer verständlich ist", zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Bisher ist die Website auf Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch und Latein zu lesen.
Das erweiterte Angebot soll darüber hinaus Dokumente über die Amtszeiten aller 266 Päpste enthalten. Auch das Archiv mit Video-Aufnahmen von Benedikt XVI. wird überarbeitet. Ruiz erklärte im Interview, die Webpräsenz des Vatikan werde täglich von drei Millionen Menschen angeklickt. Der Großteil der Nutzer lebe in den USA, gefolgt von Italien, Spanien und Deutschland.
Angriffe überstanden
Der Bischof berichtete, dass es in den vergangenen Jahren mehrere Hacker-Angriffe auf die Vatikanseite gegeben habe. Der Kirchenstaat habe aber "eine gute Beziehung zu Interpol", und auch der italienische Geheimdienst helfe beim Schutz der Systeme.
Seine erste offizielle Internetseite stellte der Vatikan nach Angaben von "Radio Vatikan" 1995 online: Sie enthielt die Weihnachtsbotschaft des damaligen Papst Johannes Paul II. Die Homepage vatican.va ging zu Ostern 1997 in Netz. Der Auftritt liefert bisher Informationen zu vatikanischen Bibliotheken, Museen und Buchhandlungen, aber auch Stellungnahmen der katholischen Kirche zu aktuellen Ereignissen und Debatten. Der Heilige Stuhl versuchte in jüngster Zeit verstärkt, moderne Medien in seine Öffentlichkeitsarbeit zu integrieren. Seit vergangenem Jahr sind Filme aus dem Vatikan und Auftritte des Papstes auch auf einer eigenen Video-Plattform bei Youtube zu sehen. (pro)