US-Milliardär George Soros finanziert Jagd auf Fake News durch Correctiv

Ab Mitte April soll das Recherchebüro Correctiv falsche Meldungen auf Facebook identifizieren. Dafür gab es nun eine Finanzspritze von 100.000 Euro – vom US-Milliardär George Soros.
Von PRO
George Soros, hier 2011 auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Sein Vermögen von über 25 Milliarden Dollar nutzt der 86-Jährige oft, um politische Zwecke nach seinem Sinne zu fördern.

Im Januar beauftragte Facebook das Recherchebüro Correctiv, eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Essen und Berlin, mit der Jagd auf Falschmeldungen im sozialen Netzwerk. Der Branchendienst turi2 berichtet am Montag, Correctiv habe dafür nun eine Spende über 100.000 Euro von der „Open Society“-Stiftung des amerikanischen Milliardärs George Soros erhalten. Damit sollen fünf Stellen für das Aufdecken von Falschmeldungen, Fake News genannt, besetzt werden.

Drei Mitarbeiter seien dafür bereits bei Correctiv angestellt, zwei neue sollen folgen. Neu im Team sei Karolin Schwarz, Mitgründerin der Webseite Hoaxmap, auf der Gerüchte über vermeintlich kriminelle Asylbewerber entlarvt werden sollen. Laut turi2 hat Correctiv bereits in der Vergangenheit mit der Stiftung zusammengearbeitet, Correctiv-Gründer David Schraven habe die Großspende persönlich angeworben.

Der Investment-Milliardär George Soros ist eine umstrittene Persönlichkeit. Seinen Reichtum setzte er immer wieder ein, um politische Zwecke zu fördern – so spendete er mehr als 23 Millionen Dollar an linke Gruppen und Vereine, um 2004 die Wiederwahl von US-Präsident George W. Bush zu verhindern. 2003 erklärte er, die Juden und Israel seien teilweise mitverantwortlich für einen in Europa aufkeimenden Antisemitismus. 2010 spendete er eine Million Dollar für eine Marihuana-Legalisierungskampagne in Kalifornien, 2016 unterstützte er den Wahlkampf Hillary Clintons. In Ungarn tobt gerade ein Streit um eine vom gebürtigen Ungar Soros gegründete Universität, die Ministerpräsident Viktor Orban schließen lassen will.

ARD mit neuer Antwort auf Fake News

Die ARD hat indes am Montag ein neues Portal zum Themenschwerpunkt Fake News gestartet: Unter faktenfinder.tagesschau.de findet sich unter anderem ein Tutorial, das Nutzern beibringen soll, gefälschte Meldungen zu erkennen.

Projektleiter Patrick Gensing erklärt dazu: „Wir wollen herausfinden, wie groß das Phänomen Fake News in Deutschland tatsächlich ist.“ Bei Fake News gehe es nicht um handwerkliche Fehler im Journalismus, sondern um gezielte Falschmeldungen, die aus unterschiedlichen Motiven verbreitet würden. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und der Wahl in den USA seien die sozialen Medien mit Falschmeldungen geradezu geflutet worden. (pro)

Von: mb

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