US-Katholiken mehrheitlich für Reformen in der Kirche

Die meisten US-Katholiken wünschen sich Veränderungen in ihrer Kirche. Viele wünschen sich auch eine Abschaffung des Zölibats.
Die eingesetzten Online-Gottesdienste hinterlassen beim katholischen Theologen Jan-Heiner Tück ein „leises Unbehagen“

Eine deutliche Mehrzahl der Katholiken in den USA hat sich bei einer Umfrage für Reformen in der Kirche ausgesprochen. 83 Prozent der befragten Katholiken lehnen das auf die 1960er Jahre zurückgehende Verbot der Empfängnisverhütung ab, wie das Forschungsinstitut Pew Research Center am Freitag (Ortszeit) in Washington mitteilte. Priester sollen demnach in den Augen von 69 Prozent der Befragten heiraten dürfen. 54 Prozent verlangten die kirchliche Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Häufige Kirchgängerinnen und Kirchgänger äußerten sich allerdings konservativer. Nur 62 Prozent der wöchentlichen Kirchgänger befürworten der Umfrage zufolge das Aufheben des Verbots der Empfängnisverhütung, 53 Prozent das Ende des Pflichtzölibats. 33 Prozent der Katholiken, die regelmäßig die Kirche besuchen, sprechen sich für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus.

75 Prozent der Befragten bewerteten Papst Franziskus positiv, etwa ebenso viele wie dessen Amtsvorgänger Benedikt XVI. im Jahr 2013. Papst Johannes Paul II. war besser bewertet worden (93 Prozent positiv im Jahr 1996). Bei der Bewertung von Franziskus zeigten sich politische Differenzen. 89 Prozent der Katholiken, die der Demokratischen Partei nahe stehen, und 63 Prozent der republikanischen Katholiken bewerteten Franziskus positiv.

Bei der Erhebung hat das Forschungsinstitut Pew Research Center 2.019 Katholiken befragt. Etwa 20 Prozent der US-Amerikaner sind laut Pew katholisch. 28 Prozent der Katholiken hätten angegeben, sie gingen mindestens einmal in der Woche zur Kirche.

epd
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