US-Bericht: Religionsfreiheit ist „universales Gut“
Die amerikanische Regierung hat die Verfolgung von Gläubigen in vielen Teilen der Welt beklagt. Der Bericht zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit prangert unter anderem die Glaubensfreiheit in Nordkorea, dem Iran und Irak an.
Von PRO
Foto: U.S. State Department
US-Außenminister John Kerry hat die Verfolgung von Gläubigen weltweit beklagt und zu mehr Engagement für Religionsfreiheit aufgerufen
Nordkorea stehe für die absolute und brutale Unterdrückung religiöser Aktivität, erklärte US-Außenminister John Kerry bei der Vorstellung des Berichts am Montag. Religiöse Minderheiten würden aus ihren Familien herausgerissen und in Arbeitslager gesperrt. „Sie werden gefangen genommen, geschlagen, gefoltert und getötet“, sagte Kerry. Schon der Besitz einer Bibel könne mit Haftstrafen belegt werden. Auch die Situation in China prangerte Kerry an. Dort würden Christen verfolgt und tibetanische Buddhisten würden schon eingesperrt, wenn sie nur ein Foto des Dalai Lama besäßen. Uigurische Moslems dürften ihre Kinder zudem nicht religiös erziehen und während des Ramadan nicht fasten. In Usbekistan gebe es vermehrt Razzien bei Versammlungen von Gläubigen, außerdem werde religiöse Literatur konfisziert und zerstört.
Als Beispiel für die Lage im Sudan nannte Kerry den Fall der Christin Mariam Dschahia Ibrahim Ischak, die zum Tode verurteilt wurde. Den Iran kritisierte Kerry unter anderem dafür, den iranischen Pastor Saeed Abedini wegen seines Glaubens zu acht Jahren Haft verurteilt zu haben. In Russland würden Gläubige unter dem Vorwand des Extremismus verfolgt. Die Regierung rechtfertige damit ihre „rauen Methoden“ und Strafgesetze.
Auch Pakistan und Nigeria kritisierte Kerry für ihren Umgang mit Gläubigen. In dem afrikanischen Land sei vor allem die Sekte Boko Haram für die Verfolgung und Tötung von Christen und Muslimen verantwortlich. Mit Sorge betrachte er auch den Irak, wo die Terrorgruppe ISIS alle Andersgläubigen vertreibe.
„Religionsfreiheit ist das Zentrum unserer Identität“, sagte Kerry. Sie sei ein „universales Gut“ und ein wichtiger Bestandteil des diplomatischen amerikanischen Engagements weltweit. Die USA stünden für „mehr Freiheit, mehr Toleranz und mehr Respekt für das Recht der Meinungsfreiheit und der Gewissensfreiheit“. Die abrahamitischen Religionen Christentum, Judentum und Islam müssten „eine neue Bedeutung ihrer gemeinsamen Abstammung entwickeln.“ Weiter fragte der Außenminister: „Was ist unser gemeinsames Erbe? Was bedeutet es, Brüder und Schwestern zu sein und unseren Glauben in gegenseitiger Toleranz auszuüben? Die Beantwortung dieser Fragen ist unser Auftrag.“
Solidarität mit den Verfolgten
Es gebe jedoch auch ermutigende Beispiele für den Einsatz gegen Verfolgung und für Religionsfreiheit. „In Pakistan haben Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft eine Menschenkette um Kirchen gebildet, um Solidarität zu demonstrieren und sich gegen sektiererische Gewalt zu stellen“, berichtete Kerry. In Ägypten hätten sich Moslems vor eine katholische Kirche gestellt, um die Gläubigen darin vor Angriffen zu schützen. In London hätten orthodoxe Juden Moslems geholfen, deren Moschee zu schützen.
Ein ähnliches Bespiel ereignete sich kürzlich im Irak. Hunderte Iraker hatten sich in Erbil, der Hauptstadt der Kurdenregion, versammelt, um gegen die Christenverfolgung durch ISIS zu protestieren. Die Demonstranten hätten sich vor der UN-Vertretung im Land postiert und an die Mitarbeiter einen Brief übergeben, in dem sie Schutzmaßnahmen für die Christen im Irak forderten, berichtet die Zeitung Die Welt. Außerdem solle die irakische Regierung die vertriebenen Christen entschädigen und verhindern, dass ihre Besitztümer verkauft werden. (pro)
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