Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ bestätigt, dass Christen auf den Malediven Repressalien erleiden müssen. Nachdem der ARD-Reporter Markus Spieker aus dem Land ausgewiesen wurde, vermutet ein Sprecher der Organisation einen Hauptgrund in der Recherche zum Islamismus im Inselstaat.
Die christliche Hilfsorganisation Open Doors kritisiert, dass Christen auf den Malediven Repressalien erleiden müssen
Das Fernsehteam um den Leiter des ARD-Studios Neu-Delhi, Markus Spieker, war in der vergangenen Woche bei Dreharbeiten aus den Malediven ausgewiesen worden. Die Journalisten wollten in dem islamischen Inselstaat zu zwei Themen recherchieren und filmen: Klimawandel und religiöser Extremismus. Die maledivischen Behörden begründeten ihr Vorgehen mit unzureichenden Drehgenehmigen. Spieker erklärte, dass sein Team mit allen nötigen Genehmigungen ausgestattet gewesen sei.
Auf den Malediven ist der Islam Staatsreligion. Die Staatsbürgerschaft ist daran gebunden, Muslim zu sein. Das vermeintliche Urlaubsparadies Malediven belegt aktuell im Weltverfolgungsindex der überkonfessionellen Organisation „Open Doors“ Platz elf.
Wer Christ wird, verliert die Staatsbürgerschaft
Thomas Müller von Open Doors vermutet, der Hauptgrund für die Ausweisung könne gewesen sein, dass der Bericht ausführlich darauf einging, dass schätzungsweise 200 maledivische Staatsbürger in Syrien und Irak für den Islamischen Staat kämpfen – bei einer Bevölkerungszahl von etwa 350.000 Menschen. Spieker habe zudem eine junge Frau gefunden, die ihren Bruder als Märtyrer lobte.
Müller sagte gegenüber pro: „Interessant ist aber, dass Herr Spieker auch ausdrücklich auf die Situation der Religionsfreiheit einging. Auch das ist dem Staat sicher nicht recht, denn diese ist nicht gegeben. Konversionen vom Islam weg, etwa zum Christentum, werden als Abfall vom Glauben behandelt und bei Entdeckung verlieren die Konvertiten die Staatsangehörigkeit.“
Christen lebten auf den Malidiven stark im Verborgenen. „Urlauber bekommen davon auf den Hotelinseln natürlich nichts mit“, sagte Müller. Wanderarbeiter müssten sich im Einreiseformular verpflichten, nichts „Anti-Islamisches“ einzuführen. Die einheimischen Christen würden von Familie und Nachbarn unter Druck gesetzt. „Und das wird noch verstärkt durch die hohe Bevölkerungsdichte, vor allem auf der Hauptinsel, auf der auch die Hauptstadt Malé liegt. Privatsphäre ist unter diesen Bedingungen nahezu unmöglich. Viele Christen bevorzugen daher, am Ende ins Ausland zu gehen“, erklärte Müller. (pro)
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