Unionspolitiker Kauder fordert Engagement gegen Abtreibung und Sterbehilfe

Der Vorsitzende der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat einen besseren Lebensschutz in Deutschland angemahnt. Es sei erschütternd, dass jedes sechste Kind nicht zur Welt komme, weil es vorher abgetrieben wurde, sagte Kauder am Donnerstag in der Stuttgarter Porsche-Arena vor 4.000 Besuchern einer Konferenz des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg.
Von PRO

Kauder warb um mehr Beratung und Unterstützung für Schwangere. "Jede Frau, die ein Kind erwartet, ist ein Geschenk für uns in diesem Land", sagte der Unionspolitiker. Kauder sprach sich auch gegen Sterbehilfe aus. In den Niederlanden mit einer liberaleren Regelung habe er von Schwerkranken die Sorge gehört, dass sie sich als Last für ihre Familie und die Gesellschaft empfänden und deshalb unter Druck gerieten, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dabei bräuchten Betroffene Hilfe beim Sterben, aber nicht zum Sterben, sagte der Fraktionsvorsitzende. "Gewerbliche Sterbehilfe darf es in unserem Land nicht geben."

Besorgt äußerte sich Kauder über die Situation der Christen in Ägypten. Nach dem arabischen Frühling habe man den Eindruck, dass dort angesichts der zunehmenden Islamisierung der Gesellschaft eine "arabische Eiszeit" für die koptischen Christen bevorstehe. Dabei sei Ägypten ein "Urstammland" von Christen und müsse es auch bleiben. Eine positive Entwicklung sieht der Politiker in Indien. Im Bundesstaat Orissa stelle der Staat inzwischen Kirchen unter Schutz.

Ablehnend äußerte sich Kauder zu einem EU-Beitritt der Türkei. Ein Land, das der orthodoxen Kirche noch nicht einmal die Ausbildung ihrer Priester im eigenen Land erlaube, sei "noch meilenweit von Europa entfernt".

Der Redner der Evangelisation ProChrist und frühere CVJM-Generalsekretär Ulrich Parzany kritisierte die Zurückhaltung von Christen, andere zum Glauben einzuladen. Während Christen in anderen Ländern für diese Einladung ihr Leben wagten, riskiere man in Deutschland nur ein ablehnendes Grinsen, sagte Parzany.

Als "Nagelprobe" für Religionsfreiheit bezeichnete der evangelische Theologe die Freiheit, die Religion zu wechseln. Das sei nicht einmal in Deutschland vollständig verwirklicht, da im Land rund 5.000 zum Christentum konvertierte Muslime lebten, die sich aus Angst vor islamischen Anschlägen und Angriffen geheim treffen müssten. Parzany wird im kommenden Jahr erneut eine ProChrist-Reihe starten, die von Stuttgart aus voraussichtlich an mehrere hundert Veranstaltungsorte via Satellit übertragen wird.

Zum Veranstalter der Stuttgarter Glaubenskonferenz, dem Evangelischen Gemeinschaftsverband, gehören 500 pietistisch geprägte Gemeinschaften in Württemberg sowie im bayerischen Allgäu. (epd)

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