„Unglaublich, was für einen guten Ruf die christliche Musikszene genießt“

Der Pop-Newcomer Jonas Monar liebt christliche Musik. Im pro-Interview berichtet er, warum er trotzdem keine macht, spricht über seinen eintätowierten Psalm und über Liebeskummer.
Von PRO
Jonas Monar hat mit elf Jahren angefangen Songs zu schreiben. Der Wahlberliner coachte eine Lobpreisband. Im Herbst begleitet er Superstar Nena auf Tour.

pro: Ihr Debütalbum „Alle guten Dinge“ erschien am 18. August. Inwiefern haben Sie Ihren christlichen Glauben in die Texte einfließen lassen?

Jonas Monar: Ich habe keinen explizit christlichen Song eingebaut. Das ist auch ganz bewusst so: Ich versuche mich erst einmal musikalisch zu finden. Ich schreibe über Dinge, die mir oder Menschen aus meinem Umfeld widerfahren. Ob das dann christlich ist oder nicht, darauf achte ich nicht bewusst. Das wird auch so bleiben.

Im Titelsong des Albums heißt es: „Mit dir passieren alle guten Dinge.“ Was sind diese guten Dinge im Leben für Sie?

Liebe, Freundschaft und Vertrauen sind wahnsinnig wichtig. Eine gute Zeit haben und lachen auch. Das sorgt dafür, dass man mit viel Energie durch den Tag kommen kann. Außerdem genieße ich Sport und Musik sehr. Ich habe unglaublich viele gute Dinge in meinem Leben, für die ich dankbar bin.

Inwiefern haben Ihre Eltern Ihren Glauben geprägt?

Meine drei Brüder und ich sind sehr christlich erzogen worden. Wir waren anfangs in der Evangelisch­methodistischen Kirche in Wetzlar. Später sind wir in die Landeskirche gegangen. Der beste Freund meines Vaters ist der Pfarrer.

Was ist Ihnen an der Religion wichtig?

Ich bin überzeugter Christ. Das ist ein ganz wichtiger Eckpfeiler und die Basis meines Lebens. Es ist der Grund, warum ich so bin, wie ich bin. Ich glaube schon, dass es so sein soll, was ich gerade mache, und dass es ein Weg ist, der von Gott vorgegeben ist. Ich schöpfe daraus eine Menge Kraft.

Spiegelt sich das auch in Ihren Tätowierungen wider?

Ich habe insgesamt drei Tattoos. Auf der Hand habe ich ein Kreuz. Ich verstecke das nicht. Und wenn mich jemand fragt, erzähle ich auch gerne davon. Dann habe ich drei Ringe, die für meine Brüder stehen. Auf dem Arm habe ich noch den Psalmvers 34,19: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind.“ Der hat mir mal über einen krassen Herzschmerz hinweggeholfen. Das nächste Tattoo wird ein ziemlich großer Löwe, der für Mut steht. In die Löwenmähne ragt dann der besagte Psalm.

Wie stehen Sie zu moderner christlicher Musik?

Ich finde die super. Das ist hochklassige Musik. Übergreifend in der Musikszene lobt jeder die christlichen Musiker als die besten. Es ist unglaublich, was für einen guten Ruf die christliche Musikszene genießt. Gerade die australische Lobpreisband „Hillsong“ liebe ich. Ich habe selbst eine Zeit lang eine christliche Lobpreisband gecoacht.

Aber Sie machen nicht selbst christliche Musik?

Ich möchte mit meiner Musik nicht missionieren. Ganz bewusst bin ich nicht in der christlichen Musikszene verortet. Ich versuche erst einmal selbst, als Musiker in der deutschsprachigen Popszene Fuß zu fassen. Ich finde es schade, dass die christliche und die säkulare Musikszene nichts miteinander zu tun haben. So machen Christen für Christen Musik und die anderen bekommen nichts davon mit.

Warum ist das so?

Das Schwierige in der christlichen Musikszene ist, dass man, sobald man als Künstler Fuß gefasst hat, ganz viel innerhalb der christlichen Szene gebucht wird. So kommt man gar nicht mehr an ein anderes Publikum. Das ist doch widersprüchlich. Wenn man sich als christliche Band bezeichnet, muss man doch auch Menschen erreichen, die keine Christen sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Michael Müller. (pro)

Dieser Text ist der aktuellen Ausgabe 4/2017 des Christlichen Medienmagazins pro entnommen. Bestellen Sie pro kostenlos und unverbindlich unter Telefon 06441-915-151, per E-Mail an info@kep.de oder online.

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